Der Beilsteiner Stadtwald ist bei Downhill-Fahrer beliebt. Foto: Trailsurfers

Die Trailsurfers Baden-Württemberg und die Stadtverwaltung setzen auf eine enge Zusammenarbeit im Stadtwald. Dennoch hat es in den vergangenen Wochen offene Fragen und Kritikpunkte gegeben – die sind im Verwaltungsausschuss am Dienstag aber geklärt worden.

Beilstein - Wenn ein solches Projekt Erfolg hat, dann bei uns in Beilstein“, zeigte sich Revierförster und Stadtrat Oliver Muth (FWV) am Dienstag im Verwaltungsausschuss zuversichtlich, was Mountainbiketrails im Stadtwald angeht. Dort werden seit einigen Monaten Strecken von dem Verein Trailsurfers in Abstimmung mit der Forstverwaltung und den Jagdpächtern angelegt. Damit will man den Radler den Weg aus der Illegalität ebnen und ein gutes Miteinander im Forst erreichen. Dennoch hat es noch offene Fragen und auch Kritik gegeben. Beides wurde im Ausschuss geklärt. Hier die Punkte:

Fahrten bei Nacht Jagdpächter hatten berichtet, dass auch spät in der Nacht noch Radler im Wald unterwegs seien. „Alle Mitglieder wurden darauf hingewiesen, dass solche Aktionen das gesamte Projekt gefährden“, betont Stefan Pyttlik, Vorsitzender der Trailsurfers, zu dieser Thematik. Auch die Initiative Verantwortungsvolles Biken (IVB) mit Andreas Barth im Landkreis Heilbronn besitzt einen solchen Kodex. Aktueller Stand der Beschilderung Die Beilsteiner Trails sind aktuell noch nicht vollständig ausgeschildert. Sobald die Schilder vom Landratsamt Heilbronn da sind, sollen sie so schnell wie möglich von den Trailsurfers angebracht und später auch gepflegt werden. „Es wurde besprochen, dass dies sofort umgesetzt wird, auch wenn die Fertigstellung der Singletrails noch nicht abgeschlossen ist. Der komplette Beschilderungsplan ist durch den Verein bereits erstellt“, so Stefan Pyttlik. Dabei wolle man zuerst am Wartkopf starten, informierte Oliver Muth das Gremium. Oliver Kämpf (CDU) hakte nach, inwiefern die Schilder rechtlich bindend seien. „Sie weisen aus, dass das Fahren auf den Wegen legitimiert ist“, erklärte Oliver Muth. Fern der Strecke sei das ja sowieso schon illegal. Querfeldeinfahrten von Radlern Wer unerlaubt den Stadtwald befährt, muss mit „relativ hohen Bußgeldern“ rechnen, informierte Oliver Muth die Stadträte. Dennoch kommen Querfeldeinfahrten hin und wieder vor, wie Beschwerden zeigen. Das könnte ebenfalls mit den fehlenden Schildern zusammenhängen, so Pyttlik. „Es kann vereinzelt dazu kommen, dass ortsunkundige Radler sich auf den befestigten Forstwegen verirren“, erklärt er. Das soll sich durch die Ausschilderung und GPX-Daten, die online zur Verfügung gestellt werden, aber ändern. Radler auf Weinbergwegen Beschwerden hatte es auch über Mountainbiker gegeben, die recht zügig auf den Weinbergwegen unterwegs seien. „Grundsätzlich bewegen sich die Fahrer auf diesen Strecken im Schritttempo hoch und auf den angelegten Singletrails im Wald runter“, erklärt Pyttlik. Die Radler sollen aber dennoch für diese Thematik sensibilisiert werden. Der Verein möchte deshalb gemeinsam mit den Weinbauern einen kurzen Film drehen, der auf Gefahren in den Weinbergen hinweist.

Zunahme der Mountainbiker Beilstein hat sich zum Anziehungspunkt für Mountainbiker entwickelt – das haben sowohl Stadt als auch Verein festgestellt. Das liege aber auch daran, dass es derzeit kaum Alternativen gebe, so Oliver Muth. Der IVB arbeitet im Landkreis Heilbronn an weiteren Strecken. „Deren offizieller Startschuss könnte auch einen Effekt auf uns haben“, so Bürgermeister Patrick Holl. „Die massive Bewerbung der Strecke kam zu früh“, kritisierte Ramona Weller (FWV), die das Projekt sonst aber befürwortet. Der Verein will zusätzlich zu den Strecken auch Tourenpläne mit Einkehrmöglichkeiten und Weinverkaufsstellen erstellen, was auch der Region zugute kommen würde. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Mountainbiker soll weiter Früchte tragen.