Patrick Weller (Mitte) spielt mit dem Gedanken, zum Saisonende aufzuhören. Deshalb will er jetzt nochmal was zeigen. Foto: Archiv (avanti)

Als eines der ersten Teams greift der TGV Beilstein nach der Winterpause ins Fußballgeschehen ein. Am Sonntag geht es los.

TGV-Trainer Klaus Kratochwil hat aber große Zweifel, ob die Partie wie geplant angepfiffen werden kann. „In Obersulm gibt es keinen Kunstrasen. Eigentlich kann ich mir angesichts der Witterungsbedingungen kaum vorstellen, dass man dort Ende Februar Fußball spielen kann“, ist er skeptisch. Nichtsdestrotrotz befindet er sich mit seiner Mannschaft schon seit einigen Wochen wieder im Training. Das einzige Testspiel, das bislang ausgetragen werden konnte, verlief auch durchaus verheißungsvoll. Gegen den VfR Großbottwar aus der Parallelklasse im Enz-Murr-Bezirk gewann man mit 3:2. Zufrieden war der Coach jedoch nicht wirklich, denn nach einer klaren 3:0-Führung machte man es unnötigerweise noch einmal spannend. Insofern war der Vergleich symptomatisch für die Hinrundendarbietungen der Beilsteiner, die von großen Schwankungen gekennzeichnet waren.

„Das letzte Halbjahr war ein stetiges Auf und Ab, weshalb ich mit der Hinrunde insgesamt auch überhaupt nicht zufrieden bin“, blickt Kratochwil noch einmal zurück. Beim torlosen Remis bei Topclub Türkspor Neckarsulm habe man beispielsweise „ein Superspiel abgeliefert, doch dann folgte in der nächsten Partie wieder eine Katastrophe“, klagt er und nennt als vordringlichste Aufgabe: „Wir müssen in der Rückrunde einfach mehr Konstanz reinbringen“. 16 Zähler hat seine Elf bislang eingesammelt und rangiert damit auf einem doch etwas enttäuschendem zehnten Platz. Zwar hat man ein einigermaßen komfortables Neun-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge und erst ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen, doch zurücklehnen darf sich der TGV auf keinen Fall. Für Kratochwil liegt daher die Zielstellung für die Rückserie auf der Hand: „Wir wollen so schnell wie möglich Klarheit darüber schaffen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, lautet seien Vorgabe. Personell nimmt er mit seinem Team die zweite Halbserie unverändert in Angriff, auch die Verletzten sind wieder alle an Bord. Die Hoffnungen auf eine Wende zum Besseren ruhen vor allem auf Angreifer und Torjäger Felix Böttcher, der den Beilsteinern in der zweiten Hälfte der Hinserie aufgrund eines längeren Auslandsaufenthalts fehlte.

„Seine Rückkehr tut uns natürlich richtig gut. Ohne ihn hatten wir schon Defizite in puncto Durchschlagskraft“, räumt Kratochwil ein. An Böttchers Seite in vorderster Front plant der Coach in den nächsten Monaten wieder verstärkt mit Routinier Patrick Weller. „Nachdem er in der Vorrunde kaum trainiert hat, ist er jetzt wieder intensiver dabei“, berichtet Kratochwil. Der ältere der beiden Weller-Brüder in seinem Kader sei nun einmal ein Spieler, der regelmäßiges Training benötige, um seine Leistung abrufen zu können. „Da er mit dem Gedanken spielt, zum Saisonende seine Karriere zu beenden, will er noch einmal etwas zeigen“, erzählt der Trainer, der seinen Routinier aber unbedingt zum Weitermachen überreden will.

Von Patrick Wellers Fitnesszustand hängt für Kratochwil auch die Frage des Spielsystems für die Rückrunde ab. „Mit ihm und Böttcher würde ich am liebsten ein klassisches 4-4-2 spielen lassen. Wenn er ausfallen sollte, läuft es dagegen auf ein 4-2-3-1 heraus. Dann würde sein Bruder Robin Weller auf die Position im Zentrum hinter Böttcher rücken“, erklärt der Trainer. Gerne hätte er in der Wintervorbereitung auch mit einer Abwehr-Dreierkette experimentiert, doch da die meisten Testspiele abgesagt werden mussten, hat er die Idee wieder verworfen. „So eine Umstellung muss man unter Wettkampfbedingungen einstudieren. Nur im Training macht das keinen Sinn“, sagt Kratochwil.