Foto: Büro Harris und Kurrle

Im Beilsteiner Gemeinderat sind die besten Planungen für das neue Kinderhaus vorgestellt worden. Die Stadt hatte einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben.

Beilstein - Aus 15 eingereichten Arbeiten hat ein Preisgericht aus Stadtverwaltung, Gemeinderäten und Architekten am vergangenen Wochenende die besten Entwürfe ermittelt. Dabei wurden drei Preisträger bestimmt und drei Anerkennungen ausgesprochen.

Die Ergebnisse des Preisgerichtes werden am kommenden Dienstag in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vorgestellt. Dabei können in der Stadthalle auch die 15 eingereichten Entwürfe bei einem Rundgang im Modell besichtigt werden.

Mit dem Preisgericht ist bereits der zweite Teil des insgesamt dreistufigen Wettbewerbs abgeschlossen. Ob der erstplatzierte Entwurf tatsächlich umgesetzt wird, hängt vom weiteren Verlauf und natürlich der Entscheidung des Gemeinderates ab.

Denn noch gibt es einiges zu tun. Der „Siegerentwurf“ der Architekten Harris und Kurrle aus Stuttgart wurde vom Preisgericht zwar gelobt, aber im Detail gibt es auch Kritikpunkte, bei denen nun nachgearbeitet werden muss. Die Arbeit nehme die kleinteiligen Strukturen der Altstadt auf und versuche am Söhlbach mit einer Komposition aus drei Baukörpern einen Übergang zu den angrenzenden großflächigen Verkaufsflächen zu schaffen. Dies gelinge mit der Dreiteilung aber nur bedingt.

Die Eingangszone am Birkenweg sei „überdimensioniert“, so das Preisgericht in seiner Beurteilung, und führe zu einem „interessanten“ Stadtbild. Die Parkplätze sollten näher beim Eingang liegen. Wegen der fehlenden Durchfahrtsmöglichkeit sei die vorgeschlagene Lösung nicht akzeptabel.

Das Foyer wird hingegen wegen der direkten Gartensicht und der klaren Aufteilung der Nutzungsbereiche als „besonders gelungen“ eingestuft. Auch die Zuordnung der Räume wurde gelobt. Die jeweilige Anordnung der Schlaf- und Nebenräume zu den Gruppen sei nutzerfreundlich, die Wegeführung innerhalb der Bereiche klar.

Nicht nachvollziehbar sei hingegen die Dachgeometrie. Die „Hüte“ würden das Gebäude uneinheitlich erscheinen lassen und müssten mit beheizt werden. Die Holzfassade wurde kontrovers diskutiert. Sie sei aufwendig zu pflegen und daher nicht wirtschaftlich. Der Gebäudeversatz am Eingang wirke sich nachteilig auf die Größe der Spielfläche aus.

Trotz der Kritikpunkte überzeugte der Entwurf in der Summe der Kriterien, die einen angemessenen Eingangsbereich, die Aufteilung des beengten Grundstücks sowie gute Funktionalität im Inneren für die verschiedenen Altersstufen forderten. Und ganz wichtig: „Das Kinderhaus soll zur Identität des Orts beitragen.“ Insofern habe der Entwurf einen „eigenständigen und interessanten“ Beitrag geliefert.

Das windmühlenartig angelegte Gebäude der AV1 Architekten aus Kaiserslautern wurde mit einem zweiten Preis gewürdigt. Der Holzbau schaffe vielfältige Beziehungen, liege aber von der Wirtschaftlichkeit her eher im mittleren Bereich. Der drittplatzierte Entwurf von Bär, Stadelmann und Stöcker aus Nürnberg biete „sensationelle“ Ideen wie zentrale Kommunikationsbereiche, wurde in Details wie dem Brandschutz dann aber wieder als problematisch angesehen.