Beim Rollenspiel haben die Teilnehmer gelernt zu vermitteln. Foto: Thomas Weingärtner

Bei der Mediatorenausbildung haben Schüler das Streitschlichten gelernt.

Beilstein - Wäre es nicht schön, wenn ein Streit zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden könnte? Das scheint, angesichts aktueller Politik und globaler Entwicklung fast unmöglich. Auch auf persönlicher Ebene fällt es nicht immer leicht, einen Kompromiss zu finden. Am Herzog-Christoph-Gymnasium in Beilstein sind für den Konsens im Streitfall sogenannte Streitschlichter zuständig. Das sind Schüler, die sich ab der achten Klasse der Konflikte ihrer Mitschüler annehmen. Bei der Mediatorenausbildung, die am Freitag startete, bekommen die Schüler dafür die nötigen Werkzeuge an die Hand. Insgesamt vier Tage lang werden die insgesamt 19 Schüler von Maria Holm und Andreas Meinhold vom Heidelberger Institut für Mediation sowie von Schulsozialpädagogin Kerstin Strohl im richtigen Umgang mit Konfliktsituationen ausgebildet.

Bei verschiedenen Rollenspielen lernten die angehenden Streitschlichter nicht nur verschiedene Konflikte kennen, sondern auch die eigene Gesprächskompetenz schulen. „Es geht darum, dass der Streitschlichter für beide Seiten einsteht und die Konfliktparteien selbst eine Lösung finden“, erklärt Kerstin Strohl. Meist sind es Konflikte zwischen zwei Schülern, die es zu schlichten gilt. „Oft bringen Fünftklässler Konflikte aus der Grundschule mit, oder es gibt Probleme bei der Hierarchiebildung in der neuen Klasse. Auch bei Regelverstößen können Streitschlichter helfen, oder bei Ansätzen von Ausgrenzung“, sagt sie. „Die offene Kommunikation ist dabei immer im Vordergrund.“