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Das Landespolizeiorchester hat zum 40-jährigen Bestehen der Diakoniestation in der Stadthalle musiziert. Dabei ist es durch viele Stilrichtungen gegangen.

Beilstein - Als den „guten Ton“ von „Freund und Helfer“ versteht sich nach den Worten von Heribert Herbrich das Landespolizeiorchester (LPO). „Wir jagen keine Verbrecher – wir machen Musik“ und zwar eine verdammt gute, wie sich am Freitag die Besucher des Benefizkonzertes zum 40-jährigen Bestehen der Diakoniestation Marbach überzeugen konnten. Der riesige Beifall sprach dafür. Ob klassisch, jazzig, oder südamerikanisch – die Musiker beherrschten Stilrichtungen und Instrumente fantastisch. Der neue Dirigent des LPO mit seiner jungenhaften Ausstrahlung blieb in jeder Phase „Herr im Ring.“

Der Anlass erforderte offizielle Reden: Neben Gruß- und Dankesworten namens der Diakonie durch Rolf Wohlfahrt und die leitende Schwester Martina Herbrich übermittelte der Marbacher Bürgermeister Jan Trost als Schirmherr der Veranstaltung Grüße und anerkennende Worte für die seit vierzig Jahren geleistete Arbeit der Diakonie – auch an seine Amtskollegen der Gemeinden Affalterbach und Benningen, die mit Rielingshausen seit Beginn den Diakoniebezirk Marbach bilden.

„Wir haben uns durchgewurschtelt“ erinnert sich Frau Dasch an die Anfänge vor 40 Jahren, als es eine Diakoniestation, aber keine Schwestern gab, dafür jedoch fachlichen Beistand durch die beteiligten Krankenpflegevereine. Für die Zeitzeugin gabs zum Jubiläum Blumen vom LPO-Mitglied und Moderator Heribert Herbrich. Er führte mit viel Esprit durchs anspruchsvolle Musikprogramm, das mit ebenso einfühlsamer Intonation wie schneidigem Spiel mit dem „Marsch der Medici“ eingeleitet wurde. Der Marsch war nach den Worten des Moderators allen Ärzten, Schwestern und Pflegern der Diakonie gewidmet.

Mit „Rumänischen Tänzen“ von Thomas Doss startete das LPO dann seine musikalische Reise in den Süden, die im Reiche des legendären Dracula begann und in Südamerika endete. Rund 1000 rumänische Volkslieder hat der Komponist, so der Moderator, gesammelt und verarbeitet. Die „Rumänischen Tänze“ waren für die Zuhörer ein musikalisches Erlebnis und für die Musiker ein gewaltiges Stück Arbeit, wobei sich die Instrumentalisten als virtuose Meister und der Dirigent als wahrer Hexenmeister beweisen konnten.

Mit einem von Johann de Meij exzellent arrangierten Medley aus dem erfolgreichsten deutschen Musical „Elisabeth“ führte die musikalische Reise nach Österreich. Das Musical von Michael Kunze (Libretto) und Silvester Levay (Komponist) erzählt die Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth.

Nächste Station der musikalischen Reise war Spanien, wo Joaquin Rodrigo sein berühmtes Concierto de Aranjuez komponiert hat. Melodien daraus hat der Jazzpianist Chick Corea in seinem Soloprojekt „Spain“ verarbeitet, das vom LPO in einem Arrangement von Klaus Wagenleiter – in Heidenheim geboren und am Staatstheater Stuttgart tätig – gespielt wurde. Die LPO-Solisten ließen dabei durch den Saal tänzelnd Jazzmotive besonders eindrucksvoll erklingen. Mit dem Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauß gab es einen weiteren Abstecher nach Österreich. Aus der Jazz-Suite von Manfred Schneider erklangen Ballade und Samba und aus dem Musical „My Fair Lady“ ein bunter Melodienstrauß.

„Wie kannst du nur von mir weggehen“ heißt es in „Against All Odds“ aus der Feder von Phil Collins. Das LPO-Orchester widmete den von Andreas Feifer auf dem Altsaxofon vorgetragenen Song allen Opfern des aktuellen Flugzeugunglücks, ehe das Benefizkonzert mit den bekannten südamerikanischen Rhythmen „El Cumbanchero“ von Rafael Hernandez zu Ende ging.