Liftbetreiber Wolfgang Assenheimer (rechts) und sein Neffe Jürgen Aponte hoffen, die Hütte bald als Kassenhäuschen nutzen zu können. Foto: Andreas Hennings

Die Holzhütte am Skilift in Stocksberg ist seit vielen Jahren Technik- und Lagerraum sowie Kassenhäuschen zugleich.

Beilstein - - Egal ob Ski-, Snowboard oder Schlittenfahrer: Jeder, der schon einmal am Stocksberg die Piste hinuntergekurvt oder -gedüst ist, kennt die kleine Holzhütte am Fuß des Bergs. Während der Wintersaison dient sie als Kassenhäuschen, an dem die Besucher für ihre Abfahrt bezahlen. Zwar kann durch die zwei kleinen Fenster ins Innere geblickt werden, der dortige Aufenthalt ist aber den Liftbetreibern vorbehalten. Das sind Margret Aponte und ihr Bruder Wolfgang Assenheimer mit Familien.

„Hier drin’ ist es dann zumindest windgeschützt“, sagt Assenheimer schmunzelnd, der an Wintertagen aber häufig auch ins Freie kommt, um Kindern bei ihren ersten Schritten auf Skiern zu helfen oder das Gespräch mit den Besuchern zu suchen. Sowieso ist der Aufenthalt im Inneren nicht überaus komfortabel. Ein Holzhocker, ein Holztisch – das ist die Ausstattung während des Liftbetriebs.

In den Sommermonaten dient die sechs Quadratmeter große Hütte als Lagerraum. In der Ecke stehen unter anderem die gepolsterten und bunten Slalomstangen für die Piste sowie das Zubehör für den Skilft. „Zum Beispiel Holzpfosten und Seile für die Absperrung und Schneefangnetze“, zählt Assenheimer auf. So beschaulich die 2004 errichtete Hütte auch ist, beherbergt sie dennoch das Herzstück der Anlage: den Schalter für das Starten des Skilifts.

Fehlt in diesem Winter also nur noch der Schnee. Vergangenen Mittwoch wurde die Anlage vom TÜV geprüft, jetzt steht sie in den Startlöchern. Zu fünft waren die Betreiber einen Tag lang beschäftigt, um die kleine Anlage aus dem Sommerschlaf erwachen zu lassen. „Wichtiger ist aber, dass es nach Weihnachten schneit. Vorher sind die Menschen auf den Weihnachtsmärkten“, so Assenheimer. Weiße Weihnacht wäre für ihn und seine Familie also ein besonderes Geschenk. Doch wann es schneit, steht für den Liftbetreiber inzwischen eher im Hintergrund. Viel wichtiger ist, dass es überhaupt schneit. „Vergangene Saison hatten wir nur acht Lauftage“, sagt er. Im Schnitt seien es zuletzt zehn bis 13 Tage gewesen. „In den Siebzigern und Achtzigern waren es 20 bis 25“, vergleicht Assenheimer. „Wir merken, dass es seltener schneit. Doch die Anlage sollte sich ja eigentlich selbst tragen. Wir haben da schon zu kämpfen“, meint er. Als es Anfang der Neunziger zwei Jahre nicht geschneit hatte, war er kurz davor, die Zelte abzubrechen. Ab dem dritten Jahr wurde es aber besser. Dennoch gehört viel Idealismus dazu. „Wenn man an tollen Tagen aber sieht, wie die vielen Kinder die Piste hinunterfahren, gibt einem das sehr viel zurück.“

Aus Ludwigsburg bis hinter Heilbronn kommen die Besucher auf die höchste Erhebung des Landkreises Heilbronn (539 Meter). 135 Meter lang ist der Schlepplift, der sie nach oben bringt. Auf der Abfahrt können die Besucher in dieser Saison etwas Neues erleben: „Für Kinder gibt es eine kleine Schanze“, verrät Wolfgang Assenheimer. Bis er die ersten Sprünge mitverfolgen kann, gilt sein banger Blick aber von Tag zu Tag dem Wetterbericht.