Dichtes Gedränge herrscht unterhalb von Schloss Hohenbeilstein. Foto: KS-Images.de

Die Mischung aus Sonne und Ständen hat mal wieder gestimmt. Beim Beilsteiner Ostermontagsmarkt herrschte reger Andrang.

Beilstein - Dicht an dicht schoben sich die Besucher des Ostermontagsmarkts durch die Straßen. „Da kosch ja nemme laufe“, sagte eine ältere Frau zu Bekannten, die sie im Gewühl zufällig getroffen hatte. „Andersch wie beim Andreasmarkt, da war ja gar nix“, so ihr Urteil. Nun sind die beiden Märkte auch nur bedingt miteinander vergleichbar. Was beim Ostermontagsmarkt sowohl bei den Händlern als auch bei den Besucher zu strahlenden Gesichtern geführt haben dürfte, war das ebenso strahlende Frühlingswetter, das die Menschen nach draußen lockte. Abgesehen davon scheint der Traditionsmarkt nicht nur für die Beilsteiner, sondern auch für Leute aus der näheren und ferneren Umgebung ein festes Ausflugsziel zu sein. Den Eindruck hatte auch der Bürgermeister Patrick Holl, der samt Familie über den Markt bummelte: „Das geht bis Marbach und Affalterbach, in die andere Richtung bis Backnang und sogar bis ins Zabergäu“, hat er festgestellt.

Am Angebot kann es eigentlich nicht liegen, das ist wie bei anderen vergleichbaren Märkten auch. Taschen und Schuhe, Scheren und Pinzetten, Honig und Kerzen, Gewürze und Tees, Käse und Wurst, Nützliches für Haus und Garten und natürlich Kleidung aller möglichen Stilrichtungen. Doch wird deutlich: Hierher kommt man auch, um Bekannte zu treffen und ein Schwätzchen zu halten. Oder vielleicht sogar ein Schnäppchen zu machen. So erzählte eine Frau ihrer Begleiterin begeistert: „Die Schuhe hätten im Laden mindestens 30 Euro mehr gekostet!“

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass in den engen Straßen und am Kelterplatz, wo der Kindergarten Dammstraße im Keltercafé verschiedene salzige und süße Kuchen und diverse Getränke anbot, mehr Gedränge und damit mehr Marktatmosphäre herrscht als in der breiteren Hauptstraße, wo der Andreasmarkt stattfindet.

Und natürlich spielen die flotten Sprüche der Händler eine Rolle. „Brauchen Sie etwas oder warten Sie nur?“, fragte eine Händlerin einen Mann. „I wart auf mei Frau“, entgegnete der und bekam prompt zu hören: „Auf was Gutes wartet man gern!“

Auch viele Ladengeschäfte in der Innenstadt hatten geöffnet. Zudem hatten einige Beilsteiner private Flohmärkte eingerichtet. Etliche Vereine nutzten die Gelegenheit, die Kasse zu füllen. Der Streuobstwiesenverein B.-I-O. wies zudem auf das Insektensterben hin und verkaufte Saatgut und einen Meisenkasten. „Der ist sonst teurer. Wir sponsern den, damit er aufgehängt wird“, erklärte Thomas Wick einem interessierten Standbesucher. An einem anderen Stand wurden hausgemachte Brotaufstriche offeriert, unter anderem eine „aphrodisierende Feigen-, Ingwer- und Maracuja-Konfitüre.“ Und auch ein bisschen Kunst gab es: Im alten Forsthaus waren Gemälde von Ute Eb, Gisela Göppel und Doris Obrzut-Janosik-Mayer zu sehen.