Stimmungsvoller Abschluss des Sonntagabends: Ein Feuerwerk über der Burg. Foto: Qingwei Chen

Höhepunkte des Weinbergfests am Sonntag sind die Buttenolympiade und das Feuerwerk.

Beilstein - Senioren? Über das Wort dürfte man in Beilstein eigentlich nur lachen. Jedenfalls dann, wenn mit „Senioren“ die über 40-jährigen Teilnehmer der Unterländer Buttenolympiade gemeint sind. In diesem Jahr haben nämlich die alten Hasen den jüngeren Herren locker den Rang abgelaufen. Die zwei bestplatzierten Senioren – Reiner Friedemann und Reiner Hartmut – haben nicht nur deutlich weniger Wasser auf der 111 Meter langen Hindernisstrecke verschwappt, sie sind dabei auch noch schneller unterwegs gewesen. Doch auch der Sieger der Klasse „Herren“, Peter Schmoll, lief mit 55,1 Sekunden eine sehr gute Zeit. Und natürlich muss man fairerweise sagen, dass die Herren 20 Liter Wasser mehr zu schleppen hatten als die Senioren – 50 waren es bei ihnen, bei den Damen, den Junioren und den Senioren dagegen nur 30. Bei den Damen gewann Hanna Kümmerlen, bei der erstmals im vergangenen Jahr eingeführten Altersklasse 15 bis 17 Jahre Svenja Schettler, die knapp vor Ulrike Kümmerlen lag.

Der Buttenlauf zieht alljährlich nicht nur Beilsteiner und Oberstenfelder an. So sagte beispielsweise die Stuttgarterin Paulina Kübler auf Nachfrage von Moderatorin Inge Claus, sie sei von ihrem Freund „zur Teilnahme gezwungen“ worden. Tabea Wolf aus Dürrenzimmern, die gegen sie antrat, nahm es dagegen ganz freiwillig auf sich, mit der schweren grünen Butte auf dem Rücken den Weg zum Langhans hinaufzueilen. Und als ob das noch nicht genug wäre, warteten unterwegs wie immer Hindernisse – Bierbänke, Wippen, niedrige Bögen, quergestellte Anhänger und, quasi als Belohnung vor dem letzten steilen Anstieg, ein Schluck Wein. Hinter dem Burgtor warteten eine scharfe Kurve, der zweite Moderator, Bürgermeister Patrick Holl, und nochmals ein Anhänger. Zu ihm führten Leitern hinauf, oben mussten die Läufer das Wasser in auf einer Waage stehende Kübel leeren. Die Zeit wurde gestoppt, nachdem die Läufer wieder mit beiden Beinen auf dem Boden standen.

Insgesamt wurden 20 Läufe mit jeweils zwei bis drei Personen absolviert. Dabei geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch darum, möglichst wenig Wasser auf der Strecke zu verlieren. „Pro verlorenem Liter werden vier Sekunden draufgeschlagen“, erklärte Ramona Weller, die die Starter registrierte. Warum tut man sich so etwas an? „Just for fun“, meinte Svenja Schettler, die nach fünf oder sechs Kinderläufen in den vergangenen Jahren nun erstmals bei den Junioren mitlief. Respekt hatte sie höchstens vor der Wippe. „Mit 30 Kilogramm auf dem Rücken ist das doch was anderes als mit fünf oder zehn Kilogramm.“

Auch Kinderläufe gab es in diesem Jahr wieder, die aber erst am Montag stattfanden. Ebenso wie einen Schülercup, der vor drei Jahren von Schulsozialarbeiterin Kerstin Strohl initiiert wurde. „Die starten im Team“, sagte Inge Claus und freute sich darüber, dass beim Weinbergfest fast ganz Beilstein mitmacht. Und auch, wer nicht den Weg hinauf zur Burg gefunden hatte, kam beim großen Feuerwerk am Sonntagabend auf seine Kosten.