Armin Maurer (links) übernimmt den Stab von Paul Stadel. Foto: Cornelia Ohst

Paul Stadel war nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Die Geschicke des Vereins lenkt künftig Armin Maurer, der einstimmig zum Nachfolger gewählt wurde.

Beilstein - Es ist ein zugkräftiger Verein, der TGV Eintracht Beilstein. Mit seinen neun Abteilungen, die dem Gesamtverein anhängig sind, gibt es stets eine Menge zu tun. Davon kann Paul Stadel ein Lied singen, der sich 16 Jahre lang als Vorsitzender mit viel Herzblut engagiert hat und dem Verein dadurch auch zu dem Status zu verhalf, den er aktuell hat. Bei der Hauptversammlung am Freitagabend aber zeichnete sich das Ende der Ära Stadel ab. Der Vorstand, der in diesem Jahr 70 Jahre wird, stellte sein Amt bei der Hauptversammlung am Freitagabend in der Stadthalle zur Disposition. Der einzige Kandidat für Stadels Nachfolge war Armin Maurer. Er war bereits vor drei Jahren zum Stellvertreter Stadels gewählt worden und leitet derzeit kommissarisch die Abteilung Turnen und Leichtathletik. Nach der kurzen, offen geführten Neuwahl konnte der gebürtige Beilsteiner schließlich mit einem einstimmigen Ergebnis in sein neues Amt starten.

Maurers Stellvertreter wurde im Anschluss daran gewählt. Der 30-jährige Informatiker Bernhard Rode, der nach eigenen Aussagen „durch nahezu alle Abteilungen des Vereins gegangen ist und quasi schon mit seiner Geburt angemeldet wurde“, machte dabei das Rennen. Rode hat zehn Jahre aktiv Handball gespielt, beendete aber am vergangenen Sonntag seine Karriere.

„Zwei ganze Amtsperioden lang“ habe Paul Stadel durchgehalten, hielt Bürgermeister Patrick Holl bei seinen Dankesworten fest und markierte aus seiner Sicht die Eckpfeiler des scheidenden Vorstands. Auf sein Engagement sei die Beilsteiner Kooperation mit Schule und Verein zurückzuführen. Außerdem sei die Anerkennungskultur ein besonderes Anliegen des Vorstands gewesen.

Auch Stadel selbst blickte auf die Amtszeit, die im April 1998 begonnen hatte, zurück. Eine Vielzahl von Entscheidungen habe er treffen müssen, Stationen, die er „ohne Wertung in Erinnerung rufen wolle“. Er hob in diesem Zusammenhang die treibende Kraft des Vereins hervor, dem bei der Gründung des Bottwartal-Marathons eine bedeutende Rolle zukam. Auch auf die „so nicht zu erwartende Erfolgsgeschichte als größter Gesellschafter der SG Bottwartal“ kam Paul Stadel zu sprechen und bestätigte noch einmal die in der Vergangenheit liegende Entscheidung, das Tennisvereinsheim umgebaut zu haben.

„Ich hinterlasse einen kerngesunden Verein, was die Finanzsituation betrifft“, erklärte Paul Stadel, der aber auch weniger erfreuliche Aspekte nicht ausklammerte. Die Tatsache, dass er selbst fünf Abteilungen kommissarisch führen musste, verdeutliche eine gesellschaftliche Tendenz, die weg vom Ehrenamt und hin zum Dienstleister führe. Ein Umstand, den der Vorsitzende sehr bedauert. Mit Stolz aber schaute Stadel auf seinen Verein, der sich heute wieder als Einheit präsentiere und der sich trotz kontroverser Diskussionen abteilungsübergreifend etwa bei finanziellen Schwierigkeiten gegenseitig helfen würde.