Der „Neue“ glänzt bei der Übergabe durch Rainer Heidinger, Pfarrer Rüdiger Jeno, Bürgermeister Patrick Holl, Kommandant Bernd Kircher und Marco Schöneck (von links). Foto: Sabine Voith

Die Freiwillige Feuerwehr in Beilstein hat einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) bekommen. Das Fahrzeug dient auch der Kameradschaft.

Beilstein - Die Feuerwehr von Beilstein fährt künftig gut ausgestattet zum Einsatzort. „Ein wahres Arbeitstier“ nannte der Kommandant Bernd Kircher bei der Übergabe des neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) den alten Wagen mit seinen 102  000 Kilometern Laufleistung, der nach 25 Jahren ersetzt wird. Der neue MTW transportiert Einsatzkräfte, Helfer und Material zum Einsatzort. Er holt aber auch die Jugendfeuerwehr zu den Übungen ab und die Alterswehr zu Veranstaltungen, was die Feuerwehr Kameradschaftspflege nennt.

Die Gemeinschaft ist essenziell, wie Bürgermeister Patrick Holl sagt: „Vertrauen aufbauen ist wichtig, denn Sie müssen sich im Ernstfall aufeinander verlassen können.“ Doch nicht nur für die Feuerwehr, auch für die Betroffenen ist der neue Wagen bei einem Einsatz da. Sie können hinter getönten Scheiben, wenn nötig, betreut werden.

Der MTW bringt noch weitere Ausstattungsmerkmale mit: Mehr Kopffreiheit für ein leichteres Ein- und Aussteigen mit Helm, einen ausfahrbaren Tritt, eine Standheizung für längere Einsätze bei kalten Temperaturen, ein Automatikgetriebe und Assistenzsysteme. Die Merkmale wurden vor dem Kauf in einem Lastenheft vermerkt, nachdem vergleichbare neue Wagen von der Feuerwehr besichtigt wurden.

Die Ausschreibungen fanden im Sommer vergangenen Jahres statt, eine Firma aus Flehingen bei Oberderdingen setzte sich gegen drei weitere Angebote durch und bekam den Zuschlag, für 54 000 Euro den neuen Wagen zu liefern. Die Ausstattung der Feuerwehr ist eine Pflichtausgabe nach dem Feuerwehrbedarfsplan für die Stadtverwaltung, lediglich über die Ausstattung kann im Gemeinderat diskutiert werden. Ein Zuschuss vom Kreis Heilbronn wie es ihn früher einmal gab, war nicht verfügbar, da die Zuschüsse anderweitig benötigt werden, erklärt der Kommandant Bernd Kircher.

Bei seiner Rede bedankte sich Kircher beim Gemeinderat und der Stadtverwaltung, bei den Zug- und Gruppenführern und dem Feuerwehrausschuss. Der Bürgermeister gab den Dank zurück. „Es ist selbstverständlich, dass ein Wagen da ist, aber über Jahre ein Ehrenamt auszuüben, ist nicht selbstverständlich“, sagte er. „Eine gute Ausbildung, ein gutes Miteinander und eine gute Ausstattung führen zu erfolgreichen Einsätzen.“ Und auch ein zufriedenes Gefühl nach einem Einsatz sei für die Feuerwehrleute wichtig.

Ein Segensgebet für die Mannschaft und die in Not geratenen sprach Pfarrer Rüdiger Jeno und erklärte, dass er als evangelischer Pfarrer keine Gegenstände wie ein Auto segnen kann, jedoch die Menschen, die damit unterwegs sind. Er trug mit seinen Worten zur feierlichen Stimmung bei der Übergabe bei, zu der zahlreiche Kameraden, Stadträte und der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer aus Lauffen erschienen sind.

Der Wagen reiht sich ein neben einem Tanklöschfahrzeug, einem Löschgruppenfahrzeug und einem Gerätewagen-Transport. Die Gerätewarte Matthias Bernet und Marco Schöneck werden die Einweisungsfahrten übernehmen. Zurufe bei der Übergabe wie „Fangen wir gleich mit der Einweisung an“ zeigten die Freude, die die Feuerwehrleute an dem neuen Fahrzeug haben. Interessierte werden den Wagen bei den Fahrten sehen, die immer wieder auch außerhalb eines Einsatzes sein müssen, um das Fahrzeug einsatzbereit zu halten.