Die Beteiligten der Stadt Beilstein und des Landkreises Heilbronn haben Foto: Thomas Weingärtner

Der Trail „Hoch hinaus“ im Beilsteiner Stadwald ist seit Samstagmorgen offiziell eröffnet.

Beilstein - Ganz grün sind sich Mountainbiker und Wanderer nicht, wenn es um die Nutzung der Waldwege geht. Oft wird den Radfahrern die Zerstörung der Natur vorgeworfen, während diese ihr Recht betonen, den Wald wie alle anderen nutzen zu dürfen. In Beilstein ist nun diese Diskussion zu einem konstruktiven Ergebnis geworden. „Hoch hinaus“ geht es für die Biker seit Samstagvormittag. Da wurde nämlich der Trail mit dem schwungvollen Namen offiziell eröffnet.

Nun haben die Mountainbiker in Beilstein eine Möglichkeit, legal ihrem Sport nachzugehen. Der neue Trail geht vor allem auf die Initiative des Vereins Trailsurfers Baden-Württemberg zurück und wurde in vielen Stunden Arbeit in Kooperation mit dem Forstamt, den Jagdpächtern und der Stadtverwaltung konzipiert.

Dabei kamen die engagierten Biker nicht nur mit der Idee und dem Konzept, sondern legten bei der Ausschilderung und Bereinigung ihres Trails selbst Hand an. „Wir mussten kaum zusätzlich bauen“, sagt Vorstand Stefan Pyttlik. „Das Gelände hier ist so gut, dass wir nur einige Schlaglöcher ausbessern und an manchen Stellen den Bewuchs etwas zurückschneiden mussten. Alles Arbeiten, die auch an Wanderwegen stattfinden.“

„Es ist wichtig, dass wir immer wieder Lösungen suchen und finden, um die Natur gemeinsam zu nutzen“, betont der Förster Remo Fuchs vom Landratsamt Heilbronn. „Wir müssen Wege finden, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Ein Trail dieser Art ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ Auch Bürgermeister Patrick Holl sieht den Trail als Errungenschaft für: „Es gab jede Menge Hürden und viele Partner im Wald, aber der Weg hat sich gelohnt. Als Stadt wollen wir den Sport fördern.“ Nach dem Zerschneiden des Bandes ging es dann für die über 100 Biker endlich los. Der Trail ist so angelegt, dass die schnellen Passagen im Wald stattfinden, während es auf den Schotterpisten und entlang der Weinberge nur bergauf geht. „Dadurch verhindern wir, dass dort schnell gefahren wird“, erklärt Stefan Pyttlik.

Ein Ausbau der Strecke ist auch schon in Planung. Aktuell befindet sich der Verein im Gespräch mit Bürgermeister Markus Kleemann aus Oberstenfeld. „Es ist eine tolle Sache, wenn solche Aktionen nicht wild und unkoordiniert bleiben, sondern gelenkt werden. Deshalb scheuen wir auch keine Mühen“, erklärt Kleemann, der mit dem Rad zu Eröffnung gekommen war. Für diesen Sommer heißt es für die Biker aber erstmal durchatmen, so Pyttlik: „Wir freuen uns die Natur im Wald zu genießen. Der neue Trail ist eine echte Befreiung.“