Gruppenbild mit den japanischen Gästen und Weinprinzessin: Noriko Sakanoue-Schuck, Yuna Kakazu, Franziska Pfizenmayer , Marcel Wiedenmann, Sachiko Matsuda und Katharina Wiedenmann (von links). Foto: Sandra Brock

Im Weingut Sankt Annagarten sind Weinhändler aus Fernost zu Gast gewesen.

Beilstein - Während der Weinlese hat die Familie Wiedenmann immer viele Leute zum Mittagessen im Weingut Sankt Annagarten, denn natürlich bekommen die rund 15 Helfer auch eine Stärkung. Am Dienstag saßen noch ein paar mehr Leute am Tisch: eine Delegation der Handelsgesellschaft „Rote Rose“ aus der japanischen Hafenstadt Kobe.

Seit mehr als 30 Jahren hat das Weingut Sankt Annagarten geschäftliche Beziehungen nach Fernost. In dem Weinladen in Kobe wird vor allem der Trollinger Alte Rebe von Marcel Wiedenmann verkauft. „Als Schwabe bin ich in Japan ein typischer Rotwein-Lieferant“, sagt er lachend. Und sein Trollinger passe eben prima zur japanischen Küche.

Die Weißen beziehen die Japaner eher aus anderen Gegenden. Die Handelsgesellschaft „Rote Rose“ hat ausschließlich deutschen Wein im Sortiment – aus allen erdenklichen Gegenden: Rheingau, Mosel, Rheinhessen, Bergstraße . . . Für die Delegation aus Japan ging es am Dienstag auch noch weiter nach Iphofen in Franken.

Doch zuerst einmal erkundete man das Weingut Sankt Annagarten. Gemeinsam wurde im Wengert ein Eimer Trauben geschnitten. „Die Handlese ist standard bei uns, aber anderswo kennt man das ja so gar nicht“, so Wiedenmann. Nach dem gemeinsamen Mittagessen – zur Ehre der Gäste gab es vorneweg noch eine Festtagssuppe – wurden noch einige Weine verkostet. Auch, wenn vom Weingut Sankt Annagarten der Trollinger bei den Japanern sehr beliebt ist: „Es gibt immer Neues zu entdecken“, so Marcel Wiedenmann augenzwinkernd.

Zwölf Tage sind die Japaner insgesamt in den deutschen Weinbaugebieten unterwegs. Dabei steht auch der Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern im Mittelpunkt. „Wir haben gute Beziehungen mit den deutschen Winzern“, sagt die Mitbegründerin der „Roten Rose“, Sachiko Matsuda. „Wir kommen nach Deutschland, um den Kontakt zu pflegen.“

Im Falle der Wiedenmanns ist aus dem guten geschäftlichen Kontakt auch schon so etwas wie ein familiäres Freundschaftsverhältnis entstanden. Nach dem mittaglichen Maultaschenessen sitzt man im Weingut Sankt Annagarten dann auch noch gemütlich und eifrig plaudernd bei Kaffee und Hefezopf zusammen. Marcel Wiedenmann selbst war bereits acht Mal in Japan und hat seinen Wein dort bei Messen vorgestellt. „Das Weingut Sankt Annagarten ist in Kobe sehr beliebt“, sagt Noriko Sakanoue-Schuck.