Hat der Dornröschenschlaf bald ein Ende? Foto: KS-Images.de

Zu einem Infoabend in Schmidhausen sind am Donnerstagabend 16 Familien gekommen.

Beilstein - Das Backhäuschen in Schmidhausen liegt im Dornröschenschlaf. Zwar nicht, wie im Märchen, seit 100 Jahren, aber immerhin ist es schon um ein Jahrzehnt her, seit hier zum letzten Mal der Ofen angefeuert und Brot gebacken wurde. Renovierungsbedürftig und einsam steht das historische Häusle aus dem 19. Jahrhundert im Friedhofweg vor sich hin (wir berichteten). Das könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern.

Am Donnerstagabend hat die Schmidhäuserin Kathrin Bromberg zu einem Info- und Austauschabend eingeladen. Sie wollte abklopfen, ob überhaupt Interesse besteht, das Backhäusle zu sanieren und wieder benutzbar zu machen. Und das tut es wohl: 16 Familien kamen zu dem Termin. Etwa zehn von ihnen würden in Zukunft gerne Brot backen, andere können sich durchaus vorstellen, sich finanziell zu beteiligen.

Über das große Interesse ist Kathrin Bromberg „sehr positiv überrascht und sehr glücklich gestimmt“. Sie hatte zu dem Treffen eingeladen, weil sie selbst Interesse daran hat, „dieses historische Denkmal in meiner Umgebung zu erhalten“, wie sie im Vorfeld sagte.

Kathrin Bromberg hat sich auch schon in einige Richtungen erkundigt, was so etwas kosten könnte. Ein Ofenbauer habe ihr signalisiert, dass die Sanierung des Backraums mit Schamottsteinen mit wohl rund 2000 bis 4000 Euro zu Buche schlagen würde. Hinzu kommen laut Kathrin Bromberg voraussichtlich Reparaturarbeiten am Schornstein sowie am Mauerwerk und am Putz. „Außerdem müsste man das Dach angucken und sich Gedanken über den Stromanschluss machen“, so die Schmidhäuserin. Alles in allem, so schätzt sie, bräuchte man schon rund 10 000 Euro, um alles so herzurichten, dass man gut in dem Backhäusle arbeiten kann.

Rücksprache mit der Stadt Beilstein als Eigentümer des Backhäusles hat Kathrin Bromberg auch schon gehalten – und will es weiter tun. „Mir wurde signalisiert, dass die Verwaltung Schmidhausen im Herbst für das Ortskernsanierungsprogramm anmelden könnte. Dadurch würde es Zuschüsse bei der Sanierung geben.“

Was den zeitlichen Ablauf anbelange, so müsste unter anderem diese Anmeldung berücksichtigt werden. Auch die Frage der Finanzierung müsse geklärt werden. Wenn schon im Laufe des Jahres 2018 Brot im Backhäusle Schmidhausen gebacken werden könnte, fände Kathrin Bromberg das schön. „Mir persönlich würde 2019 aber auch reichen“, räumt sie ein. Jedoch hält sie es für das Engagement der Bürger auch für wichtig, „dass wir am Ball bleiben und das Projekt weitertreiben“.

Geklärt ist übrigens auch schon, woher das Holz für das dann wiederbelebte Backhäusle kommt: aus dem Beilsteiner Wald, hier könnten die Backfreunde an bestimmten Stellen Kleinholz einsammeln, hat Kathrin Bromberg vom Förster Oliver Muth erfahren. Wo das Holz indes gelagert werden könnte, steht noch offen. „Da brauchen wir noch einen Platz in einer Scheune, auf einem Heuboden oder auf einer Wiese, wo man es abdecken kann. Ich hoffe, so etwas findet sich dann noch.“ Im Oktober jedenfalls soll es ein weiteres Treffen der Backhaus-Interessierten geben.