Die Hitze hat den jungen Musikern zu schaffen gemacht. Foto: Avanti

Die jungen Musiker der Cool Kids und die alten Hasen der Beilsteiner Stadtkapelle haben erfolgreich der Hitze getrotzt. Sie bewältigten das Konzert im Schlosshof gut.

Beilstein - Urlaubsstimmung ist bei dem Serenadenkonzert der Stadtkapelle im Schlosshof aufgekommen. Dabei hatte die große Hitze des Sonntags zunächst ihren ganz speziellen Tribut gefordert. Weil sie dem Wachs an den Stimmplatten der Instrumente nicht gut bekommt, musste das Akkordeon-Orchester leider ausfallen. Dafür entschädigten die Darbietungen der Cool Kids und der großen Kapelle. Und natürlich eine wunderbare Atmosphäre am Schloss Beilstein.

Der Ort schien wie dem schönsten Ferienprospekt entsprungen. Im Innenhof des sonnig beschienenen Bilderbuchschlössleins standen die dunkelroten Rosen in vollster Blüte. Lavendelrispen wogen sich im leichten Frühabendwind. Über die Mauer ging der Blick in die leicht hügelige Landschaft mit den grünen Weinbergen und den schon goldgelben Getreidefeldern, über die sachte winzige Wolken zogen. Die Musik machte das Dolcefarniente, das süße Nichtstun, in diesem Ambiente perfekt.

Für die guten Töne allerdings, mussten die Musiker noch viel mehr schwitzen als die rund 80 Besucher. Die konnten immerhin das tun, was derzeit jedes Publikum tut, nämlich mit den Programmen etwas Kühlung fächeln. Erstaunlich cool blieben trotz hitzeroter Köpfe und einer stellvertretenden Dirigentin die neun Cool Kids. Da Tina Rosenberger eben erst Mutter geworden ist, hat das musikalische Multitalent Bettina Anacker den Taktstock geschwungen. Sicher führte sie die Querflöten, Trompeten, Posaunen, das Saxofon, das E-Piano und das Schlagzeug durch die Stücke „Hang on Sloopy“, „Disney´s Magical Marches“ und „Rock the night“.

Als die Großen an der Reihe waren, verteilte sie erst einmal Handtücher, um den Schweiß abzuwischen. Mit „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl machte die Stadtkapelle unter Dieter Göttfert einen wunderbar sanften Anfang, der die friedliche Stimmung vort Ort noch vertiefte. Charmant moderierte Sandra Dottermann die Stücke an, um dann jeweils selbst mit dem Saxofon mitzuwirken. Einen guten Solopart spielte auf diesem Instrument die 15-jährige Kim von Göler bei „Giudita“, einer Komposition von Alfred Bösendorfer. Bei „The Carnival of Venice“ glänzte als weiterer Solist Thomas Brosi am Tenorhorn. Beim Schlussakkord holte Dieter Göttfert noch einmal alles aus seiner vorbildlich engagierten Kapelle heraus. Trotz der fast lähmenden Temperaturen gelang ihr ein exaktes und fein abgestimmtes Spiel im ausgewogenen Programm.

Auch für kulinarischen Genuss in den Pausen war gesorgt. Man konnte sich mit Hefezopf stärken und dazu einen guten Tropfen aus den Reben, die um das schöne Schloss herum wachsen, genießen.