Konzentration ist gefragt: Während des Spiels darf keiner stören. Da sind die Mitglieder eisern. Foto: Cornelia Ohst

Der Bridge Club Beilstein trifft sich einmal in der Woche. Bald gibt es wieder einen Kurs für Anfänger.

Beilstein - Seit 2005 schon gibt es in Beilstein den Bridge Club. Wöchentlich haben seine Mitglieder die Chance, geistige Aktivität mit geselliger Atmosphäre zu verbinden. Verdichtete Konzentration schlägt dem entgegen, der seinen Fuß in den Raum setzt. Wie ein bunter Fächer sind die Spielkarten vor den Gesichtern einzelner Spieler aufgereiht. Der Blick dort hinein soll nichts verraten. Die Stunde des Pokerface hat geschlagen, denn im alten Haus der Freiwilligen Feuerwehr Beilstein treffen sich die Freunde des Kartenspiels Bridge.

36 an der Zahl sind es an diesem Donnerstagabend. Sie sitzen auf neun Tische verteilt. Bridge hat seinen Namen nicht zu Unrecht, wie Martin Hinze, ein Teil des Vorstand-Trios, das er zusammen mit Ursula Gaurieder und Gabi Wartblick darstellt, erzählt. Ins Deutsche übersetzt bedeutet es Brücke. Deshalb sitzen sich auch immer zwei Partner gegenüber, die eine Mannschaft bilden. Und das ist die erste Lektion für Unwissende: Bridge wird von je zwei Paaren an einem Tisch gespielt. Und wie es scheint, fordert es die komplette Aufmerksamkeit der Spieler. Störungen jeglicher Art sind freilich unerwünscht.

„Es ist ein äußerst umfassendes Spiel“ bestätigt die Erste Vorsitzende des „Bridge Club in Beilstein“ (BCIB), das aber jeder, der gewillt ist und eine durchschnittliche Intelligenz aufweist, gut lernen könne. Das weiß auch Gabi Wartblick. „Als es in Richtung Ruhestand ging, haben wir uns ein gemeinsames Hobby gesucht, das auch im Kopf fit hält“, so die begeisterte Bridgespielerin, der es gefällt, dass der Club zudem zweimal jährlich einen Ausflug für die Mitglieder anbietet. Auch diese sind mit einem Turnier verbunden. „Und dann gibt es natürlich die Weihnachtsfeier.“ Da wird vermutlich mehr gesprochen, als bei den Clubpaarturnieren am Donnerstagabend, wo es von 18 bis etwa 22 Uhr für die Clubmitglieder heißt: „Reizen und melden“ und das Köpfchen anstrengen. Die Montagabende wiederum stehen auch den Anfängern oder den Einzelspielern zur Verfügung, die nicht als „Paar“ kommen können. Dabei geht es nicht so streng zu und es dürfen Fragen gestellt werden“ so Ursula Gaurieder, die mit Stolz auf derzeit 57 Club-Mitglieder blickt. Der Dienstagnachmittag schließlich bietet Unterricht an, für alle, die Lernfortschritte beim Bridge erzielen wollen.

Wer das Spiel erlernen möchte, kann im neuen Jahr einen Anfängerkurs bei dem Beilsteiner Club belegen. Der derzeit angebotene läuft nämlich bald aus. Doch Spielinteressierte sollten eines mitbringen: Zeit. Neben einem guten Kartengefühl und der regelmäßigen Übung ist Zeit die Grundvoraussetzung für den Spielerfolg. „Ein ganzes Jahr geht schon rum“, meint Martin Hinze ungerührt. Der deutsche Bridgeverband nämlich empfiehlt 30 Übungslektionen á 1,5 Stunden, so der erfahrene Bridge-Enthusiast, der weiß, dass man sich anfangs reinknien und das Erlernte immer wieder vertiefen muss. Hinze kennt aber auch Alternativen: „Es gibt Möglichkeiten zum Selbststudium und man kann es online lernen“. Entsprechende Computersoftware ist im Handel erhältlich. Auch der deutsche Bridgeverband gibt Informationen dazu bekannt, um das ursprünglich aus Frankreich kommende Spiel auf diesem Wege erlernen zu können.

Für die Zukunft wünscht sich das Vorstands-Trio weitere und wenn möglich, auch junge Mitglieder. „Denn in Polen ist Bridge sogar Schulfach. Und es ist ein einmaliger Denksport“, so die Vorsitzende über das anspruchsvolle Kartenspiel.