In den kommenden drei Wochen sollen Poller im Bittenfelder Weg aufgestellt werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Markt soll trotz Sperrung des Bittenfelder Weges von zwei Seiten erreichbar sein.

Affalterbach - Nach Ablauf des Verkehrsversuchs im Bittenfelder Weg vor rund drei Monaten ist die beliebte Abkürzung dennoch gesperrt geblieben (wir berichteten). Die Verwaltung hatte damals versprochen, das Gespräch mit dem Betreiber des Pennymarktes und dem Gebäudeeigentümer zu suchen, um eine gemeinsame Lösung für den Parkplatz anzustreben. „Wir haben uns inzwischen geeinigt“, berichtete Bürgermeister Steffen Döttinger in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Demnach wird die Fläche geteilt, eine Zufahrt soll sowohl von den Dorfwiesen als auch aus Richtung Krautgärten möglich sein, eine Durchfahrt des Bittenfelder Weges soll aber weiterhin unterbunden werden. „Wir werden das mit Pollern abteilen“, sagt Döttinger. Das Material liege bereits im Bauhof, die Maßnahme, die die Gemeinde rund 3500 Euro kostet, soll in den ersten drei Ferienwochen realisiert werden.

Für Verdruss sorgte indes ein Schreiben aus dem Landratsamt, wonach der Antrag des Gemeinderates auf eine Änderung der Verkehrsführung in der Lange Straße wohl nicht durchgeführt wird. Das Gremium hatte in seiner April-Sitzung ein Ausfahrtsverbot aus der Lange Straße in die Ochsenkreuzung beantragt. „Soweit sich die Unfallsituation im Bereich der Ochsenkreuzung mit den bereits getroffenen Maßnahmen verbessern lässt, ergibt sich aktuell kein Raum für weitergehende Eingriffe in den Verkehrsablauf“, heißt es in einem Antwortschreiben der Kreisbehörde. Nachsteuern werde man, sofern sich die Notwendigkeit dazu ergebe.

Auch eine Verbesserung der Ausfahrtsituation aus der Talstraße in die Winnender Straße wird nicht in Aussicht gestellt. Markierungen im Einmündungsbereich seien nicht zielführend, da dieser zu schmal dimensioniert sei. „Um die Situation zu verbessern, müsste eine bauliche Veränderung vorgenommen werden“, heißt es in dem Brief. Es folgt noch der Hinweis darauf, dass im Falle eines Umbaus der Lange Straße auch eine Landesstraße betroffen wäre. Die Gemeinde wird gebeten, sich mit dem Anliegen direkt beim zuständigen Baureferat im Stuttgarter Regierungspräsidium zu melden.

Diese Bemerkung hat Bürgermeister Steffen Döttinger sichtlich geärgert. „Ich finde es schade, dass nicht zuerst im Kreis nach Lösungen gesucht wird“, teilte er den Gemeinderäten mit. Schriftlich habe er das auch bereits an die Kreisverwaltung kommuniziert.

In die gleiche Kerbe schlug der CDU-Rat Andreas Neuweiler. „Ich bin enttäuscht vom Landratsamt“, sagte er. Es sei ein ganz schlechtes Zeichen, dass das Landratsamt die Gemeinderäte umwerbe, sobald es selbst etwas wolle, im Gegenzug würden die Wünsche des Gemeinderates aber ignoriert. „Ich komme mir benutzt vor“, sagte Neuweiler, „unser Beschluss interessiert im Landratsamt niemanden“.

Ähnlich erging es auch der Freien-Wähler-Rätin Sonja Bänsch. „Der Brief wiederholt doch nur das, was bereits vor unserem Beschluss gesagt wurde“, beklagte sie sich.