Regina Münzenmaier (links) und Babara Geeck nähen mit Flüchtlingen. Foto: Werner Kuhnle

Die Frauen der Flüchtlingsnähstube beschenken Spender mit selbst genähten Krabbeldecken.

Affalterbach - Einmal richtig Danke sagen – das wollten die Frauen der Flüchtlingsnähstube in Affalterbach. Sie verschenkten kürzlich selbst genähte Krabbeldecken an Mütter. Damit wollten sich die ehrenamtlichen Helferinnen für die rege Hilfs- und Spendenbereitschaft im Ort erkenntlich zeigen. Die Aktion fand in der Alten Schule im Rahmen der Nähstube des Arbeitskreises Asyl statt.

Die Nähstube wird von Regina Münzenmaier und Barbara Geeck ehrenamtlich geleitet. Gegenüber unserer Zeitung erklärt Geeck den Hintergrund der Aktion: „Die Nähstube gibt es bereits seit einem Jahr. Sie ist entstanden, damit die Flüchtlinge die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu zeigen.“ Anfangs nähten einige Frauen und Männer, die das in ihrer Heimat schon gelernt hatten, gemeinsam. Zu Beginn haben sie laut Geeck aus gespendeter Bettwäsche Textilien für sich genäht. Dann hätten die Männer andere Aufgaben von der Gemeinde zugeteilt bekommen, sodass noch vier Frauen aus Afghanistan in der Gruppe übrig blieben. „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, was wir machen können und sind dann gemeinsam auf die Idee gekommen, Krabbeldecken zu nähen.“ In der Nähstube wollten die Frauen die Decken für die frisch gebackenen Affalterbacher Mütter nähen, um sich bei ihnen, stellvertretend für alle Einwohner, zu bedanken. Das Material für die Aktion kam schnell zusammen: „Sämtliche Utensilien von den Nähmaschinen, über Stoff und Garn wurden alle gespendet.“ Die Gruppe trifft sich einmal die Woche am Donnerstagnachmittag und näht gemeinsam. So entstanden bei den vergangenen Treffen 20 Decken, für die prognostizierten 35 Neugeborenen pro Jahr in Affalterbach. „Wir können die Decken nur anbieten. Ich gehe davon aus, dass die Resonanz mit den nächsten Terminen steigen wird, wenn man sich erst mal kennengelernt hat.“

Neben der Deckenübergabe bestand diesmal auch die Möglichkeit, zusammen mit den Näherinnen Osterdekorationen zu basteln. Auch bei den nächsten Terminen an den Freitagen, 5. Mai und 7. Juli, verknüpfen die Organisatoren die Deckenübergabe mit der Bastelstunde. Bis dahin wird die Nähstube weiterhin fleißig Krabbeldecken anfertigen. Jedoch kommt noch ein weiteres Großprojekt auf sie zu: Für eine Kindertagesstätte in Stuttgart wird die Nähstube im großen Stil Lätzchen nähen.

Der Traum der Organisatoren ist es, in einen größeren Raum umzuziehen, da der alte bereits aus allen Nähten platzt. Zudem würde sich Barbara Geeck sehr darüber freuen, wenn der Arbeitskreis Asyl „eine interkulturelle Begegnungsstätte schaffen könnte, in der Anwohner mit Flüchtlingen zusammen basteln, nähen und sich kennenlernen können.“ Dies sei in den alten Räumlichkeiten unmöglich. „Also, wenn sich unter den Lesern jemand befindet, der uns einen etwa 25 Quadratmeter großen Raum zur Verfügung stellen könnte . . .“, fragt Geeck mit einem Augenzwinkern.