Gemütlich ist es beim Lagerfeuersingen zugegangen. Foto: Frank Wittmer

Das Lagerfeuersingen des Affalterbacher Liederkranzes ist schon so etwas wie Kult geworden. Auch diesmal ist es an der Eugen-Feyhl-Hütte gemütlich zugegangen.

Affalterbach - Beim Liederkranz Affalterbach wird dieses Jahr feste gefeiert. Der Traditionsverein begeht sein 125-jähriges Bestehen, und auch den rockig-poppigen Ableger, die App-Stream-Singers gibt es schon seit zehn Jahren. Das doppelte Jubiläum wird auch zweimal gefeiert. Der Festakt findet am Freitag, 8. Juni, von 18 Uhr an statt, das Konzert am Samstag, 23. Juni, beginnt um 19 Uhr, beides in der Lemberghalle Affalterbach.

Sozusagen zum Warmsingen im Jubiläumsjahr gab es am Samstag wieder das beliebte „Singen am Lagerfeuer“, das im dritten Jahr und zum siebten Mal insgesamt stattfand. Im Wald bei der Eugen-Feyhl-Hütte fanden sich diesmal aber nicht 25 bis 30 Sangesbegeisterte wie sonst zusammen, sondern nur eine kleinere Runde. „Das muss wohl am unbeständigen Wetter liegen oder am Fußball-Pokalfinale“, mutmaßte der Vorsitzende Bernd Kühne.

Tatsächlich gewitterte es zu später Stunde, doch bis dahin hatte der Abend alles, was so ein Singen am Lagerfeuer reizvoll macht: Die gemütliche Atmosphäre, das Knistern des Lagerfeuers und die Freude am Singen, das ist das Besondere dieser Veranstaltung. Die Vögel zwitschern zu den Songs, dass es eine Freude ist.

Extra von Berglen her auf den Weg gemacht haben sich Annette Bunz und Achim Voges, die beide bei den „Appis“ mitsingen. „Wir haben früher in Affalterbach gewohnt, und die Verbindung zu unserem Chor und den Leute hier ist uns nach wie vor wichtig“, sagen die beiden Sänger. Mit einem Becher leckerer Erdbeerbowle, von der auch die anderen etwas abbekommen, werden die Stimmbänder gelockert.

Karine Bell und Peter Behrens spielen Gitarre. Aus den Liederbüchern darf sich jeder in der Runde etwas aussuchen, ob es nun „Fernando“ von Abba ist oder „El Condor pasa“. Man singt international, ohne sich auf eine bestimmte Stilrichtung festzulegen.

Wenn sich Eva-Maria Klein „Als wir jüngst in Regensburg waren“ wünscht, wird auch das angestimmt. „Das kennt ihr jungen Hüpfer doch gar nicht“, sagt die Kassiererin und wird von ihren Mit-Sängern gleich Lügen gestraft. „Natürlich kennen wir das, ist doch klassisches Liedgut.“

Klassiker am Lagerfeuer sind da eher „Blowing in the wind“ und natürlich „Country roads“. Die Sangeslust hört man daran, dass spontan improvisiert wird. Das ist ja auch das Schöne beim Singen am Lagerfeuer: Wenn’s gut klingt, dann ist das prima, wenn die zweite oder dritte Stimme mal etwas schief gerät, macht das auch nichts. Hört ja eh keiner zu, außer den Vögeln, die sich nicht stören lassen. Das gemeinsame Singen macht Spaß und verbindet. Man ist schnell beim Du, auch wenn man sich vorher gar nicht gekannt hat, da werden Songs einfach mal ausprobiert nach dem Motto: „Wie geht noch mal der Rhythmus bei ,Life is life‘?“, oder „Zu ,Streets of London‘ weiß ich ein schönes Finger-Picking, komm das spielen wir mal zusammen!“ und schon geht’s weiter zum nächsten Song, bis in die Nacht hinein.