Für jeden der acht Sketchs hat es eine neue Kostümierung und ein eigenes Bühnenbild gegeben. Foto: avanti

Die Theatergruppe „D’Gerstalupfer“ haben anstelle eines Theaterstücks verschiedene Sketche aufgeführt. Der Versuch ist beim Publikum gut angekommen – die vier Hobbyschauspieler haben zahlreiche Lacher ernten können.

Affalterbach - Einen vergnüglichen Samstagabend hat die Gruppe „D’Gerstalupfer“ ihren Besuchern im Wirtshaus am Waldeck bereitet. Der Nebenraum, in den eine Bühne eingebaut ist, war nahezu voll besetzt. Dabei hatten die Hobbymimen ein Novum auf dem Programm: Statt eines Theaterstücks gab es Sketche am laufenden Band unter dem Motto „Sacha zom Lacha“. Den Grund dafür erklärte Dieter Hartwig: „Die Konkurrenz ist groß, es gibt viele Schauspielvereine um uns herum.“ Und da wegen der Zahl der Schauspieler auch die Zahl geeigneter Stücke begrenzt sei, könne es schon mal vorkommen, dass dasselbe Stück mehrfach auf dem Programm stehe. Das jedoch will man weder dem Publikum noch den Akteuren antun, die einen großen Teil ihrer Freizeit in ihr Hobby investieren.

Der Sketchabend bot Herausforderungen der besonderen Art für die vier Akteure Dieter Hartwig, Conni Weller, Resi Belke und Simone Krabbe, und das, obwohl „Flüstertante“ Heidi Steineck nur selten in Aktion treten musste. Insgesamt acht Sketche wurden aufgeführt, jeder mit neuer Kostümierung und neuem Bühnenbild. Das erforderte im Vorfeld einiges an Gehirnschmalz und bei der Aufführung Windeseile hinter dem Vorhang. Auch wenn die Kulissenwechsel aus Zeitgründen nicht wirklich groß waren, sorgten doch Details dafür, dass man sich schnell in der neuen Szene zurechtfand. Hartwig überbrückte die kurzen Umbau- und Umkleidepausen, indem er aus den Sketchen eine „Moral von der Geschicht‘“ zog und zudem Witze erzählte, die vom Publikum dankbar aufgenommen wurden. Nur einmal gab es ein, allerdings eher amüsiertes, „Buuuh!“ aus dem weiblichen Teil des Publikums, als die Moral lautete: „Hört auf die Fraue, au wenn sie en Vogel hen.“

Überhaupt war die Atmosphäre fast wie im heimischen Wohnzimmer. „Fast alles bekannte Gesichter“, freute sich Hartwig. Und so flogen denn auch schon vor Beginn der Aufführung Scherze zwischen dem Publikum und den Akteuren hin und her. Dann ertönte ein lautes „Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi, hoi“, , daraufhin wurde der Vorhang zum ersten Sketch geöffnet. In „Lauter Lügen“ ging es um ein Paar auf Hochzeitsreise, das im Lügenzimmer untergebracht wurde. Flugs umgebaut, zeigte die nächste Kulisse eine Freiluftszene mit blühendem Obstbaum. Der absurde Sketch um ein schwangeres Fahrrad, das letzten Endes doch keine Kinder(-räder) bekommen kann, sorgte für Gelächter, das fast bis zum nächsten Beitrag andauerte.

Auch schauspielerisch überzeugten die Darsteller – Conni Weller vor allem als betrunkener Ehemann, Simone Krabbe als Marktfrau, die charmant an die hundert Eier verkauft, obwohl es in Wirklichkeit keine zwanzig sind, und Resi Belke, die sich als Bedienung vom Gast Dieter Hartwig im Vierteles-Streit fast zum Wahnsinn treiben lässt. Das Fazit eines unterhaltsamen Abends: Das Experiment mit den Sketchen am laufenden Band ist geglückt.