Stella und Baptist wollen mit ihrem Buch Trost spenden – aber nicht in grau. Foto: Cornelia Ohst

Dass das Thema Sterben und Trösten nicht nur bedrückend sein muss, beweisen die Künstler „Stella und Baptist“.

Affalterbach - Gedanken rund um Trauer und Verlust versetzen die meisten Menschen in eine bedrückende Stimmung. Das Affalterbacher Künstlerehepaar Manuela und Thomas Fischer, bekannt auch als „Stella und Baptist“, kennt diese Wirkung auf das menschliche Gemüt freilich auch. Das Paar, das vor allem mit seiner Fotokunst auf sich aufmerksam macht, möchte jedoch mit einem Teil seiner Produkte helfen, aus dem Leiden herauszukommen und dem Tod eine weniger tragische Komponente zuzuordnen. „Es gibt ja Religionen und Völker, die feiern, wenn eine Seele es geschafft hat“, hält Stella dem Ganzen entgegen.

Die betont positiv lebende Künstlerin hat eigene Texte zu den Bildern verfasst, die sie und ihr Mann fotografiert und kunstvoll bearbeitet haben. Als „TrostPoesie“ sind sie in einem Buch zusammengefasst und für alle gedacht, „die einen besonderen Menschen verloren haben und die sich oder auch andere trösten möchten“. Die Leichtigkeit, mit der besonders Stella an das Thema Sterben und Trösten herangeht, spiegelt sich auch in dem farbigen Buch wieder, das Anstoß dafür gegeben hat, einen eigenen Verlag unter dem Label „GlücksVilla“ zu gründen. Auf der jüngst abgehaltenen Buchmesse in Frankfurt wurde das Werk auch unter den Neuerscheinungen vorgestellt.

TrostPoesie soll Mut machen und Trost spenden: mit einer klaren, zärtlichen Sprache oder einer vereinfachenden Sicht, die im Prinzip tiefes Vertrauen darstellt. Stella und Baptist glauben nämlich fest daran, dass es nach dem Tode irgendwie weitergeht. Wie, das beantwortet auch das Buch nicht. Aber die farbig gehaltenen Seiten und die Textinspirationen sollen die Leser mit der Kraft und Freude des Lebens berühren. Sie wollen erreichen, dass Betroffene nicht im Dunkel und in der Verzweiflung verharren. „Deshalb sind wir auch ganz weg vom Trauerrand und dem traditionell verwendeten Grau und Schwarz“, erklären die beiden Künstler, die auch als Grafiker arbeiten. Baptist versteht sich dabei als Handwerker, der den Bildern den letzten Schliff gibt, damit sie das Auge nicht nur erfreuen, sondern zudem außergewöhnliche und berührende Stimmungen anbieten.

Beide Partner lassen ihre Ideen und Eindrücke bei der Bildkunst einfließen, inspirieren sich bei der Bearbeitung und sind auch Korrektor für den jeweils anderen. Meist aber sind sich die beiden einig, welche Aussage sie mit den ausdrucksstarken Fotografien verfolgen.

Die zahlreichen Motive, die meist auf ihren Reisen und oft in Frankreich aufgenommen werden, finden sich auch auf thematisch vielfältigen Klappkarten wieder, die in die passenden Umschläge gesteckt werden können. Und diese bedienen nicht nur das Thema Trauer. Im Gegenteil, „GlücksVilla“ lebt von der Idee, dass „Schönes glücklich macht“. Das Verlagsprogramm weist deshalb bislang 64 Motive aus, die den Rubriken „Glück, Herz, Glückwunsch und Trost“ zugeordnet wurden. Wer gleich zehn Karten erwirbt, der erhält ein Metallkästchen kostenlos dazu. Neue Motive auf ansprechenden Postkarten zu verewigen, das wird nun die nächste Aufgabe von Stella und Baptist sein.