„Fisch zu viert“ ist der Name des letztjährigen Stückes gewesen. Wenn man so will, sitzt nun einer weniger am Tisch. Foto: Archiv (avanti)

Das Ensemble „Vorsicht bissig!“ ist nicht länger Teil der Dorfbühne Wolfsölden. Grund für die Trennung seien kreative Differenzen gewesen. Die fünf Schauspielerinnen wollen aber auf jeden Fall weitermachen.

Affalterbach - Bei den Theaterfreunden Affalterbach hat es offensichtlich eine Szene gegeben, die letztlich zum Bruch zwischen dem Hauptverein und dem Ensemble „Vorsicht bissig!“ geführt hat. Genaue Gründe will dessen Leiterin Monika Zinth zwar nicht öffentlich äußern. Nur so viel: „Es kriselt schon seit einiger Zeit“, sagt sie auf Nachfrage unserer Zeitung.

Letztendlich, so ist herauszuhören, sind es kreative Differenzen gewesen, die dazu geführt haben, dass eine Kooperation unter einem gemeinsamen Dach nicht mehr möglich zu sein scheint. „Darum werden wir versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen“, erklärt Zinth. Aktuell sei man noch beim Musikverein Affalterbach untergekommen. In den nächsten Wochen werde sich dann zeigen, wie es weitergeht. Geprüft wird auch, „ob wir komplett selbstständig sein wollen“, so Zinth. Mit derzeit fünf Mitgliedern – allesamt Frauen – wäre das Ensemble für eine Vereinsgründung jedoch zu klein. „Aber da gibt es ja noch unsere Männer“, sagt Monika Zinth lachend.

Die Spielstätte in Wolfsölden wird den Aktricen allerdings nicht mehr zur Verfügung stehen. Was Monika Zinth bedauert. „Schließlich hatten wir dort ein bestehendes Haus mit einer festen Bühne.“ Sie ist aber zuversichtlich, am liebsten in Affalterbach oder aber wenigstens in der Umgebung Auftrittsmöglichkeiten zu finden.

Damit ist auch klar, was das Ziel der fünf Frauen ist. „Wir wollen auf jeden Fall weitermachen“, stellt Monika Zinth in Aussicht. Nur das aktuelle Stück – die Probearbeiten seien zu zwei Dritteln erledigt – müsse ins Wasser fallen. Kartenvorbesteller für die Aufführungen ab September seien weitgehend darüber informiert. Voraussichtlich im Januar werde man sich zurückmelden. Ob mit dem bereits geprobten Stück oder einem neuen, gelte es noch zu klären. „Wir müssen mit dem Verlag sprechen, ob wir das Stück auch ohne die Theaterfreunde als Dachverein spielen dürfen“, erläutert Zinth die Hintergründe.

Dessen Vorsitzender Alfred Leiensetter zeigte sich am Montag sichtlich überrascht von dem Schritt. Erst vor rund zwei Wochen habe es eine Aussprache während einer Vorstandssitzung gegeben. „Ich bin davon ausgegangen, die Querelen seien damit erledigt gewesen“, so Leiensetter. Das Gremium habe unter anderem kritisch hinterfragt, ob ein Ensemble, bestehend aus fünf Mitgliedern, tatsächlich eine professionelle Regie brauche, während es im Hauptverein mit seinen rund 65 Mitgliedern, etwa die Hälfte davon aktiv, eine solche nicht gebe. Den Wunsch der Darstellerinnen, sich künstlerisch nochmals zu erweitern, habe man aber schließlich respektiert. „Es gibt Protokollnotizen, die das Ganze als dreijähriges Versuchsprojekt belegen“, so Leiensetter.

Dass sich die Frauen nun doch anders entschieden haben, wirke sich eher nicht auf den Hauptverein aus. Vor etwas mehr als zehn Jahren sei „Vorsichtig bissig!“ als Jugendgruppe gestartet und habe sich seither ohnehin autark entwickelt. „Es gab keinen künstlerischen Austausch mit dem Theaterfreunden“, so Leiensetter. Auch hätten die Schauspielerinnen in den Stücken des Hauptvereins nicht mitgewirkt.