Unter dem Korb ist mit vollem Einsatz, aber immer fair gekämpft worden.Das Barbecue ist beim Turnier fast so wichtig wie der Sport. Foto: avanti

Auch die zwölfte Auflage des Streetball Barbecue Turniers ist wieder ein voller Erfolg.

Affalterbach - Der Bass dröhnte rhythmisch aus den Lautsprechern und brachte sogar den Boden vor der Herbert-Müller-Halle in Affalterbach zum Beben. Auf den ersten Blick mochte vielleicht nicht für jedermann zu erkennen sein, was die Jungs hier drinnen spielen. Irgendwie Basketball – das ist klar. Der Ball und die Outfits machen es unverwechselbar. Aber um genauer zu sein: Streetball.

Auf einem halben Basketballfeld spielen zwei Teams, bestehend aus jeweils drei Spielern, auf einen Korb. Das Match dauert zehn Minuten oder bis eines der Team 15 Punkte erreicht hat. Erstmals in der Geschichte des mittlerweile traditionellen Streetball-Barbecue-Turniers wurden 36 Mannschaften aus ganz Deutschland zugelassen. „In diesem Jahr hatten wir so früh so viele Anfragen, dass wir uns entschieden haben, noch vier weitere zuzulassen“, erklärte Benjamin Ehret, einer der Organisatoren des aus rund 15 Leuten bestehenden Drop-It-In-Teams.

Generell ist das Turnier, das vor zwölf Jahren mit 17 Mannschaften ins Leben gerufen wurde, schnell ausgebucht. Bei der diesjährigen zwölften Auflage war sogar erstmalig ein reines Frauenteam dabei: die „Skittles“ aus Wiesloch. „Uns wurde gesagt, dass hier Mix-Teams antreten“, sagte Monika Wieland lachend und immer noch verwundert, keine weitere Frau auf dem Spielfeld anzutreffen. Denn dem war leider nicht so. So scheiterten die körperlich unterlegenen Damen zwar in der Vorrunde, nahmen es jedoch mit Humor. „Es hat riesig Spaß gemacht, wir haben Punkte geholt und sogar ein Spiel gewonnen.“

Mehr als 32 Teams wurden bisher übrigens nie zugelassen – aus organisatorischen Gründen. Schließlich soll alles reibungslos nach Plan laufen. Und das tat es mal wieder. Natürlich auch dank der vielen freiwilligen Freunde der Spieler, die die Teams über acht Stunden mit Grillgut und Getränken versorgten. „Das ist das bestorganisierte Turnier, das ich kenne“, sagte der in Marbach aufgewachsene Jonas Leidel und lobte weiter: „Das Engagement, das hier von allen an den Tag gelegt wird, ist einzigartig.“ Mit seinem Team „Le Clash“ nahm er bereits zum zehnten Mal teil. Dreimal haben sie den Wanderpokal bereits in den Händen gehalten, landeten immer unter den Top 4. Vom Publikum wurden „Le Clash“ für ihre äußerst faire Spielweise gelobt. Mit tollen Showeinlagen gaben sie ihren Fans etwas zurück. „So etwas gibt es sonst nirgends“, sagte Leidel lächelnd.

Auch Viktor Huhn von den „Perversen Ferkeln“ und damit den Vorjahressiegern stimmte Leidel auf voller Länge zu: „Die Orga hier ist super. Vom Turnierplan über den Grillmeister – alles top.“

Kein Wunder, dass auch Matthias Bornschein aus Berlin zum fünften Mal in Affalterbach dabei war und immer wieder kommt. „Dabei sage ich jedes Mal: nie wieder. Der Weg ist einfach ewig lang, und einige von uns müssen sich extra Urlaub nehmen“, berichtete Bornschein. Bereits am Freitag war er mit seinen Jungs, die insgesamt drei Teams in der Kategorie Freizeit bilden, angereist. „Die Freundschaft und alles drum herum ist aber eben einmalig“, lobte auch er. Im vergangenen Jahr feierte Bornschein gar seinen Junggesellenabschied hier. Und im nächsten Jahr wird es ihn wohl wieder nach Affalterbach ziehen, denn diesmal durfte der Berliner mit seinem Team „Die Kartoffelwerfer“ den Wanderpokal mit auf den langen Heimweg nehmen. Im Finale bei den Freizeitspielern konnten die „Kartoffelwerfer“ knapp gegen „Cash Money“ mit 5:4 Punkten gewinnen. Aber egal wie es gekommen wäre: „Das Turnier ist mittlerweile eh ein Selbstläufer.“

Kein Selbstläufer wurde es hingegen für die „Perversen Ferkel“ bei den Fortgeschrittenen. Sie kämpften sich zwar wie erhofft wiederum ins Finale, trafen dort jedoch auf „Le Clash“. Mit 7:10 musste sich der Vorjahressieger dem Publikumsliebling der Kategorie Fortgeschrittene geschlagen geben und den Wanderpokal für mindestens ein Jahr abtreten.