Die Gäste aus Berlin chillen während einer Spielpause Foto: avanti

Das 13. Drop it in Streetball Barbecue Turnier verbindet wieder Sport, Party, Lifestyle und Hip-Hop-Musik.

Affalterbach - Das Sportmannschaften einmal im Jahr – vorzugsweise nach Saisonende – eine gemeinsame Reise unternehmen, ist ja weit verbreitet. Da machen auch die Basketballer des SSC Südwest aus Berlin keine Ausnahme. „Wir sind eine Freizeitmannschaft, trainieren uns selbst und haben Spaß am Basketball“, erklärt Team-Mitglied Manuel. Doch während bei anderen Sportlern vorzugsweise Mallorca das Ziel der gemeinsamen Reisen ist, kommen die Berliner seit fünf Jahren zum Streetball Barbecue Turnier, das das Team von „Drop it in“ immer im Juli in der Herbert-Müller-Halle in Affalterbach veranstaltet. „Das hat sich mal so ergeben, und es gefällt uns hier so gut, dass wir jedes Jahr wiederkommen“, sagt Manuel.

Mit drei Teams sind die Berliner am Start, alle in der mittleren Leistungsklasse „Semi“, die es seit diesem Jahr neu beim Turnier gibt. Die Namen ihrer Mannschaften zeigen, dass es den Gästen aus der Hauptstadt nicht vorrangig um sportlichen Erfolg geht. Die „Emoji Warriors“, „Draußen gibt’s Freibier“ und „What happens in Affalterbach stays in Affalterbach“ schlagen sich aber dennoch ziemlich gut und belegen die Plätze eins, drei und fünf bei den Semis. Manuel allerdings kann nach der Vorrunde nicht mehr mitwirken. Er ist im letzten Gruppenspiel mit einem Gegner so unglücklich zusammengeprallt, dass eine dicke Beule seinen Wangenknochen ziert. Das Motto „What happens in Affalterbach stays in Affalterbach“ gilt hier definitiv nicht, dieses Ei nimmt er mit nach Berlin. „Aber so kann ich mich früher aufs Feiern konzentrieren“, sagt er grinsend.

In Feierlaune sind grundsätzlich alle Teilnehmer beim Turnier – die Sieger vielleicht ein klein wenig mehr. In der Kategorie „Profis“ verpasst es das Team „Le Clash“ um den Marbacher Jonas Leidel allerdings, als erste Mannschaft das Turnier „back to back“, also zweimal am Stück, zu gewinnen. Im Finale gibt es eine 2:8-Niederlage gegen das Team „Between the legs“, bei den Hobby-Teams hat am Ende „XWLA23“ mit 15:12 gegen „De Handballer“ die Nase vorn. Eigentliches sportliches Highlight der Veranstaltung aber sind der Three-Point-Shootout“ und der Dunking Contest zwischen der Vor- und Endrunde. Den spektakulärsten Dunk – also das Stopfen des Balles von oben in den Korb – zeigt dabei Teilnehmer Kwane, als er sich den Ball selbst ans Brett vorlegt und den Abpraller im Flug fängt und dann mit voller Wucht versenkt. Dafür gibt es 28 von 30 Punkten. Doch war dies noch in der Vorrunde, im Finale bekommt er innerhalb der zulässigen Zeit von 60 Sekunden keinen gültigen Versuch hin, womit Konkurrent Christian für sein Dunking mit Anlauf von hinter dem Korb diesen Wettbewerb gewinnt. Und auch bei den Dreiern schafft es „Vorrunden-König“ Viktor nicht, seine 19 von maximal 30 möglichen Punkten im Finale zu wiederholen. Der Sieg geht somit an Falko, der sich als konstantester Shooter erweist.

Doch abgesehen von den sportlichen Siegern haben alle gewonnen – nämlich einen schönen Streetball-Tag unter Gleichgesinnten. „Die Stimmung steht und fällt natürlich mit den Teilnehmern – und da haben wir noch nie Probleme gehabt. Wohlgemerkt spielen wir ja ohne Schiedsrichter“, sagt Thomas Klein von Drop it in, der zudem den Einsatz seiner Kollegen sowie von deren Freunden und Familien hervorhebt. „Eine Mutter hat 25 Kilogramm Kartoffelsalat gemacht“, nennt er nur ein Beispiel für das große Engagement des insgesamt etwa 25-köpfigen Teams. „Das kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen, was da geleistet wird.“ Doch die Jahr für Jahr gute Stimmung beim Turnier entlohnt für die Mühen – und wird sicher auch 2017 wieder die Gäste aus Berlin anlocken. Die Beule, die Manuel als Andenken mitgenommen hat, ist bis dahin längst vergessen.