Sarah Nücken und Steffen Brückner überzeugen auch rein akustisch. Foto: Frank Wittmer

Das Duo Mrs. Greenbird hat auf 7 Eichen in Affalterbach den Biergarten verzückt. Das Duo aus Köln unterhielt das Publikum mit seinen melodischen Songs humorvoll.

Affalterbach - T

ake me away to a better place“, singt Sarah Nücken melancholisch zu den Akkorden ihres musikalischen Partners Steffen Brückner. Ja, gibt es denn einen besseren Platz als hier auf dem Lemberg an einem lauschigen Sommerabend? Ohrwurmverdächtige Songs, zweistimmiger Gesang, Gitarre, Rhythmus – mehr braucht es nicht für gute handgemachte Musik. Mrs. Greenbird servieren ihr leichtes Menü mit einer schönen Prise Humor gewürzt, das macht die musikalische Feinschmeckerei noch bekömmlicher. Die rund 150 Gäste im Kulturbiergarten 7 Eichen in Affalterbach waren am Freitagabend jedenfalls begeistert von den fröhlichen Gästen aus Köln.

Ihren Stil verorten die beiden Musiker selbst „ganz präzise irgendwo zwischen Folk, Country und Pop“, was mitunter als „Americana“ bezeichnet wird. Dass die letzte CD „Postcards“ im Country-Eldorado Nashville aufgenommen wurde, hört man immer wieder durch. Steffen Brückner behauptet, der Dolly-Parton-Ohrwurm „Jolene“ sei ihm dort im Studio in die Gitarre geschlüpft. „Deshalb müssen wir den jetzt auf jedem Konzert spielen, sonst lässt mich die Gitarre nachts nicht schlafen.“

Die Welt mit jedem Akkord ein bisschen besser machen, das gelingt den beiden hervorragend. Die großen Kaffeefans – „unter zehn Tassen am Tag geht bei uns gar nichts“ – haben natürlich auch einen Song dazu: „I  Like My Coffee Black“ geht rein und runter wie frisch gebrühter Filterkaffee. „You Make My Heart Go Bum-Bum-Bum“ gilt wohl auch für die Beziehung der beiden, die seit zehn Jahren nicht nur auf der Bühne ein Paar sind. „Learn How To Love You“ ist kein Liebeslied, sondern ein Song übers Verliebtbleiben. Liebe verändert sich, aber man kann sich immer wieder neu ineinander verlieben.

Jüngstes Familienmitglied ist Hund Floppy. Der Publikumsliebling knüpft schnell neue Kontakte. Herrchen und Frauchen sind begeistert. „Das ist eine richtige Oase hier, da haben wir gleich gesagt: Heute ohne Leine!“

Auch musikalisch klappt alles bestens in der „Affalterbacher Residenz“. Das Publikum zeigt sich bei den U-u-u’s und O-o-o’s sehr textsicher und meistert sogar eine ganze Zeile: „You And I Are an Universe“. „Das brauchen wir inhaltlich nicht weiter zu diskutieren, Hauptsache es klingt wunderbar“, bringt Brückner die Träumereien mit Humor wieder auf den Boden.

Dass eine Band für Mrs. Greenbird gar nicht notwendig ist, zeigt der rhythmisch rasante Ausflug auf der hawaiianischen Slide-Gitarre bei „Slow Me Down“. Die „dringend notwendige Entschleunigung“ fällt gar nicht so unflott aus, das begeisterte Publikum bedankt sich mit Applaus.

Die tieraffine Band – der Legende nach sind Sarah Nücken und Steffen Brückner im Auftrag einer grünen Vogeldame unterwegs – singt auch von einem Brontosaurus und einem Eichhörnchen, das aber keinesfalls der einer Facebook-Userin entlaufene Ricky ist. Zum Schluss wird noch der Affalterbacher „Bärenchor“ gegründet, und die Zugabe erfolgt rein akustisch mitten im Publikum.