Gehören schon zur Familie: die Füenf auf 7-Eichen. Foto: Werner Kuhnle

Die Füenf haben Programmhappen aus ihren Acappela Pop Nonsens Shows in 7-Eichen aufgeführt.

Affalterbach - Etwas Kühlung findet man auf dem 200 Meter langen Fußmarsch hinauf zur Freiluftgaststätte 7-Eichen mit der schönsten Aussicht im Dorf. Mit der Waldflucht vor der Hitzewelle versprechen am Freitagabend „5 Engel für Charlie“ einen vergnüglichen Abgang der Arbeitswoche. „Schrott und Hohn in Text und Ton“ kündigt die „A Cappella Pop Comedy Sensation aus dem Süden“, so titulieren sich die Füenf selbst, für den Auftritt bei 7-Eichen an.

Zunächst findet man am Eingang zwischen Künstlerplakaten ein rätselhaftes mit Piktogrammen bestücktes Plakat. Es ist für 2018 zum 25-jährigen Bestehen der beliebten Kombination aus Musik- beziehungsweise Kabarettprogramm und Biergarten entworfen worden. Manager Bernd Feinauer hatte im Interview mit der Marbacher Zeitung erklärt, der Aushang beschreibe die Lokation, aber eigentlich gehe es darum, einfach die Zeit zu genießen.

Am Freitag ist der Bierbankreigen unter dem Blätterdach mit fröhlich schwatzenden Gästen bestückt. Neben der Bühne schirmt eine Bambuswand den Backstage-Bereich ab, mit Lücken, durch die man einen Blick auf die Stars erhaschen kann. „005 Im Dienste ihrer Mayonnaise“ verrät ein Flyer auf den Biertischen das neuste Programm der Männergruppe Füenf. Justice, Pelvis, Little Joe, Memphis und Dottore Basso erscheinen im mayonnaisefarbenen Dress, das passt schon mal. Sie kredenzen zum Auftakt den „Beilagensalat, Sojawurst und Tiramisu“ in flottem harmonischen Rhythmus. „Tausend Mal püriert“ verquirlen die Jungs eine bekannte Klaus Lage Melodie, an anderer Stelle wird der ewige Sommerhit „Surfin’ USA“ kurzerhand zu „Essen was reingeht“.

Wolle Kriwaneks „I muss die Strosabo no kriega“ bieten die Füenf hochachtungsvoll im Original. Ansonsten bleibt Mundart Ausnahme. Jeden Song, ob selbst komponiert oder gecovert, präsentieren sie in vollmundigem Vokalsound ohne Stütze. Nur hier und da eine Rassel im Hintergrund, auch mal ein paar Flöten zur Dekoration, sonst gibt’s nackte fünfstimmige Bühnenpower, Quatsch inklusive.

Auch mit kritischen Untertönen, wie bei der „coolsten Scheiße im Netz“. Kreuz und quer wird vergackeiert, „Schlagerfuzis“ wie Patrick Lindner ebenso wie Trends, etwa Bollywood Musik. „Man hier hat’s 48 Grad“, kommt prompt die Entlastung von der Bühne. Trotz der extremen Witterung bleibt die Show unkompliziert und entspannt. Die Comedy Gruppe passt in die heimelige Atmosphäre in 7-Eichen. Sie würden gefühlt jedes Jahr auftreten, erklärt Feinauer am Freitag, gehörten praktisch schon zur Familie. Und die Band ist kaum jünger als das Biergartenkonzept. Der erste von 14 Tonträgern, ein Mitschnitt des Liveauftritts im Theaterhaus Stuttgart, wurde 1998 publiziert. Mit ihrer neunten Show werden die Musikkomiker ab Herbst offiziell on Tour gehen. Am Freitag kommt das Publikum in den Genuss einer quirligen Mischung von Passagen aus verschiedenen Programmen. „Zu wenig bunt ist ungesund“ philosophieren die Füenf beispielsweise brandneu und kriegen ebenso tosenden Beifall für ihren Hit „Mir im Süden“.