Boris Schwarz und Jens Hetke sind mit PCs vertraut. Foto: Oliver von Schaewen

Boris Schwarz hat vor zwölf Jahren ein IT-Unternehmen gegründet. Der Einmann-Betrieb hat sich gemausert. Bei einem Jahresumsatz von 1,6 Millionen Euro beschäftigt Schwarz inzwischen 13 Mitarbeiter.

Boris Schwarz stammt gebürtig aus Affalterbach. Und dorthin ist der 32-Jährige im vorigen Jahr mitsamt seinem Betrieb auch wieder hingezogen. Direkt gegenüber von AMG an der Siemensstraße im Gewerbegebiet liegt das Haus, das auf den ersten Blick eher in ein Wohngebiet passen würde, aber dennoch 13 Angestellten einen Arbeitsplatz bietet.Der Geschäftsführer von Schwarz & Rohloff hat vor seinem jüngsten Umzug schon einige Veränderungen erlebt. Angefangen hat alles im zarten Alter von 16 Jahren. „Kannst du das machen?“, fragten die Kollegen den Azubi, als er seine Ausbildung zum EDV-Kaufmann vorwiegend an Großrechnern absolvierte, aber immer wieder auch Probleme an Personal-Computern (PC) zu lösen waren. Boris Schwarz konnte. Er konnte es sogar so gut, dass er vor zwölf Jahren in einem Keller ein Ein-Mann-Unternehmen gründete. Damals gab es noch keine Annahmestellen für PCs in Großmärkten – und so betätigte sich der 20-Jährige als schneller Helfer. Immer wenn irgendwo ein Computer schlapp machte, fand Schwarz eine Lösung. Das sprach sich herum, und der Affalterbacher stellte Jahr für Jahr mehr Mitarbeiter ein. Im Jahr 2010 brachte es Schwarz & Rohloff auf einen Umsatz von 1,6 Millionen Euro.

Das Wachstum brachte jedoch immer wieder Platzprobleme – und deshalb auch Standortwechsel – mit sich. „Wir mussten auf die Erfordernisse des Marktes reagieren“, sagt Schwarz, der im Jahr 2003 nach Freiberg, und 2007 nach Benningen umzog. Dass er jetzt wieder im Heimatort gelandet ist, sei auch der unternehmerfreundlichen Haltung der Affalterbacher Verwaltung zu verdanken. „Die Gemeinde kam uns entgegen und hat uns den Bauplatz verkauft.“ Vorher hatte AMG das Grundstück als Parkplatz genutzt.

In Affalterbach verfügt Schwarz & Rohloff über ein geräumiges Lager. Dort sind zum Beispiel Netzteile deponiert. Boris Schwarz will für Ernstfälle gewappnet sein. Das Team betreut von seinen drei Standorten in Affalterbach, Köln und München aus rund 600 Kunden. Dazu zählen Unternehmen mit bis zu 80 Rechnern. „Wenn wir angerufen werden, müssen wir schnell reagieren können“, sagt Schwarz. Rund 90 Prozent der Probleme lassen sich per Remote-Verbindung am Telefon lösen. Ein Zehntel der Fälle erfordere, am Ort zu erscheinen.

Die Palette der Kunden ist weit gefächert. Das Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn gelte als eines der besten in Deutschland, erzählt Boris Schwarz. Gerade die Gastronomie sei heutzutage völlig abhängig von funktionierenden Computersystemen. „Das fängt bei den Türschlössern der Zimmer an, geht über die Kassen bis hin zur Klimaanlage.“ Aber nicht nur Hotels, auch die Schiller-Volkshochschule im Kreis Ludwigsburg und das Psychosoziale Netzwerk Ludwigsburg lassen ihre IT-Systeme von Schwarz & Rohloff pflegen. Neue Aufträge gewinnt der Betrieb in der Regel durch Mund-Propaganda.

Der intensive Service spielt auch beim Verkauf von Computern eine Rolle. Die Affalterbacher handeln mit Hardware von Hewlett Packard. Es komme zwar vor, dass ein Kunde die PCs an anderer Stelle einkaufe und sie dann anbringen und pflegen lasse – doch Lösungen „aus einem Guss“ seien insgesamt preiswerter, weiß Boris Schwarz, da sich seine Mitarbeiter bei der Installation die fehlenden Treiber für die Geräte zusammensuchen müssten.

Apropos Mitarbeiter: Das Unternehmen sucht händeringend nach weiteren Angestellten. Die Zahl von 20 sei das Ziel, so Schwarz, „leider ist der Arbeitsmarkt derzeit ziemlich abgegrast“. Allerdings könnte das Unternehmen Zulauf von ehemaligen Ein-Mann-Betrieben bekommen. „Vor drei bis vier Jahren gab es viele Gründungen – aber zurzeit hören auch einige wieder auf.“ Alleine habe man es als IT-Unternehmer schwer.