Die Inderin Chandela Apurvi Foto: Archiv (avanti)

Nach zwei Abstiegen in Folge starten die Schützen am Sonntag in die Württembergliga-Saison.

Affalterbach - Die lange Zeit des Wartens bei den Luftgewehr-Schützen des SV Affalterbach hat am Sonntag (10 Uhr) ein Ende: Nach neunmonatiger Pause startet dann die Saison. Die Affalterbacher müssen sich dabei auf ihnen unbekanntem Terrain bewegen. Denn nach zwei Abstiegen in Serie treten sie erstmals in der Württembergliga an – nach meist erfolgreichen 21 Jahren in der ersten und zweiten Bundesliga, in denen der Verein drei Deutsche Meisterschaften feiern konnte. „Es herrscht natürlich Vorfreude, dass es endlich losgeht. Wir wollen uns schließlich schnellstmöglich rehabilitieren“, sagt Trainer Knut Boettig, der als klares Ziel den Wiederaufstieg in die zweite Liga angibt. Dafür muss im Feld aus acht Mannschaften mindestens Rang zwei erreicht werden.

Antreten müssen die Affalterbacher im Filstal beim Mitabsteiger SV Wiesensteig, gegen den ebenso ein Duell ansteht wie gegen den SV Ebhausen. Aus Boettigs Sicht sind das gleich Begegnungen gegen die beiden wohl schärfsten Konkurrenten um den Wiederaufstieg. „Da geht’s dann gleich zur Sache“, hatte der Trainer bereits im Sommer nach der Spieltags-Verkündung verlauten lassen. Gerade das Auftakt-Duell gegen Wiesensteig birgt Brisanz, nachdem jenes Affalterbach in der Vorsaison erst gewonnen, dann am grünen Tisch aber noch verloren hatte (wir berichteten). „Für Wiesensteig ist es aber sicherlich ein brisanteres Duell als für uns“, schätzt der SVA-Trainer ein. Zumindest einen Sieg erhofft er sich aus beiden Paarungen. „Wir sollten gewinnen, damit wir mit Rückenwind in die nächsten Wettkampftage gehen.“

Die Chancen gegen Wiesensteig und Ebhausen kann er dabei nur schwer einschätzen. Das liegt daran, dass die Gegner – wie auch die Affalterbacher selbst – über einen runderneuerten Kader verfügen. So hätten den SV Wiesensteig nach dem Abstieg zwei, drei gute Schützen verlassen – auch das neue Personal sei laut Boettig aber „nicht schlecht“. Und beim SV Ebhausen schätzt er besonders Ramona Kugele an Nummer zwei der Setzliste als „sehr stark“ ein.

Apropos Setzliste: Weil viele Schützen im Kader der Affalterbacher bislang nicht in der Württembergliga oder einer höheren Klasse geschossen haben und damit keine Ringzahl vorweisen können, wird ihre Platzierung vor Wettkampfbeginn ausgelost. Nur die Nummern eins (Chandela Apurvi) und zwei (Jasmin Maifeld) sind gesetzt. „Wir haben einen jungen Kader beisammen und ein gutes Training hinter uns. Es wird jetzt darauf ankommen, ob alle auch beim Wettkampf ihre Nerven im Griff haben werden“, sagt Knut Boettig. Er hofft an der Spitzenposition auf den Start der Inderin Chandela Apurvi, Goldmedaillen-Gewinnerin bei den Commonwealth Games vor vier Jahren. „Ihre Zusage habe ich. Bleibt zu hoffen, dass mit ihrem Flug und dem Visum alles funktioniert.“ Vertrete die seit zwei Jahren für Affalterbach antretende Schützin auch am Sonntag die Farben des Vereins, ist Boettig „zuversichtlich“ für die Wettkämpfe. ,,Dann stehen die Chancen 50:50.“

Die Affalterbacher Mannschaft komplettieren am ersten Wettkampftag an Nummer zwei Jasmin Maifeld sowie die jeweils noch ungesetzten Julian Mesmer, Svea Blenk, Sarah-Marie Vogel und Lena Müller. „Besprochen haben wir, dass Julian und Sarah-Marie jeweils einen Wettkampf bestreiten werden. Sollte Chandela Apurvi ausfallen, müssen beide zweimal ran“, blickt Knut Boettig voraus.

Weiter wird es für den SVA dann am 4. November in Bleichstetten mit dem Derby gegen den SV Möglingen gehen. Im eigenen Schützenhaus hingegen darf er erst am letzten Wettkampftag am 13. Januar ran. „Als wir abgestiegen sind, war die entsprechende Sitzung schon vorüber. Ansonsten hätte ich gerne einen Heimwettkampf im Oktober gehabt, aber es war eben nur noch der letzte Termin frei“, erläutert Boettig.