Pechvogel Foto: avanti

Die Luftgewehr-Schützen bleiben in der 1. Bundesliga weiterhin ohne Erfolgserlebnis.

Affalterbach - Es ist wie verhext: Die Schützen des SV Affalterbach sind in der 1. Bundesliga auch nach dem Heim-Wochenende noch ohne Sieg. Mit einem 2:3 gegen KKS Königsbach und einem 1:4 gegen Dynamit Fürth gab es die Niederlagen Nummer drei und vier.

„Dabei ist es ja nicht so, dass wir versagen würden. Es ist auch viel Pech dabei“, haderte Kerstin Kohler nach dem Wochenende. „Im ersten Wettkampf gegen Niederlauterbach passierte Gagan Narang der Handlingfehler mit der Waffe, als er nur eine Eins schoss. Zudem ist Niederlauterbach da mit einer Art Nationalmannschaft angetreten. Wenn man dann anschaut, wie sie dieses Wochenende aufgestellt waren“, zählte Kohler auf. Denn der Aufsteiger trat in Affalterbach ohne die ersten Drei ihrer Setzliste an und verlor zweimal – aber eben nicht gegen den SVA. Bei dem war Kerstin Kohler im Samstags-Duell gegen Königsbach der Pechvogel. 2:1 führten die Affalterbacher durch Punkte von Yvonne Schlotterbeck und Britta Weil. Kohlers Gegnerin war bereits fertig und hatte 390 Ringe geschossen. Die Affalterbacherin hatte nach 35 Schuss 343 Ringe zu Buche stehen. Drei Zehner und zwei Neuner hätten gereicht zum Sieg – normalerweise eine Pflichtaufgabe. Doch Kohler traf bei den letzten fünf Schuss tatsächlich viermal nur die Neun und verlor somit. Es blieb noch die Inderin Chandela Apurvi auf Position eins. Sie schoss ebenso wie ihr Gegner Valerian Sauveplan 397 Ringe – es ging ins Stechen. „Das ist immer ein Lotteriespiel“, sagte SVA-Trainer Knut Boettig. Die Inderin zog mit einer 9,9 die Niete, der Punkt ging an Sauveplan mit einer Zehn, Königsbach hatte 3:2 gewonnen.

„Das dürfen wir nicht verlieren“, haderte Boettig noch am Sonntagmorgen. „Und Dynamit Fürth ist einer der Geheimfavoriten, die sind sehr stark“, wusste er um die Schwere der Aufgabe im zweiten Duell des Wochenendes. Immerhin trat bei den Franken die zwölffache Weltmeisterin Sonja Pfeilschifter an Position fünf an. Lars Walker legte für den SVA mit 392 Ringen eine gute Leistung hin – am Samstagabend hätten diese noch für einen Punkt gereicht, doch da hatte er mit 385:390 gegen den für Königsbach startenden Mundelsheimer André Link verloren. Gegen Pfeilschifter stand Walker aber früh als Verlierer fest. Schon nach 30 Schuss und 295 Ringen hatte diese nämlich eine 398 geschossen.

Yvonne Schlotterbeck war mit 95 Ringen in der ersten Serie früh auf die Verliererstraße geraten und unterlag am Ende deutlich. Chandela Apruvi wurde gegen die Italienerin Elania Nardelli eine 97 in der dritten Serie zum Verhängnis, am Ende stand ein 395:398. Und Britta Weil legte mit 394 Ringen eine richtig starke Leistung hin, doch ihr Gegner Maximilian Wolf schoss eine 395. Lediglich Kerstin Kohler rettete mit 395 Ringen gegen eine 389 ihrer Gegnerin Selina Schrüfer den Ehrenpunkt. Wobei Kohler mit 200 Ringen aus den ersten beiden Serien gestartet war und sich mit den letzten vier Versuchen noch drei Neuner leistete. „Ich hatte am Schluss einen Krampf in der Wade. Aber da ich wusste, dass ich deutlich vorne bin, habe ich es noch schnell zu Ende gebracht“, erklärte sie, räumte aber ein: „Die Niederlage von gestern zieht mich deutlich mehr runter, als dass ich mich über die gute Leistung heute freuen könnte.“ Und Knut Boettig zog ernüchtert Bilanz: „Die Mannschaft hat heute sehr gut geschossen. Aber es hat leider nicht gereicht, Fürth war einfach zu stark.“ Dennoch könnte diese Leistung für den weiteren Abstiegskampf Mut machen.