Lars Walker wird in der kommenden Saison nicht mehr für den SV Affalterbach an den Schießstand gehen. Foto: Archiv (avanti)

In der 1. Luftgewehr-Bundesliga gibt es zum Saisonabschluss zwei Niederlagen. Damit ist der Abstieg besiegelt.

Affalterbach - Die Minimalchance war am Ende doch zu klein, die Luftgewehrschützen des SV Affalterbach sind aus der 1. Bundesliga abgestiegen. Am letzten Wettkampf-Wochenende der Saison in Bad Dürrheim war das Schicksal des SVA bereits am Samstagabend besiegelt, nachdem man mit 1:4 gegen Der Bund München verloren hatte. Nur mit zwei Siegen hätte man das Ruder noch herumreißen und den Klassenerhalt schaffen können.

Lediglich Britta Weil hatte an Position drei mit einem 391:390 einen Zähler für die ohne Ausländer angetretenen Affalterbacher geholt. Matthias Dierolf unterlag an Nummer eins der Dreistellungskampf-Olympiasiegerin Barbara Engleder mit 393:395. Kerstin Kohler, Lars Walker und Yvonne Schlotterbeck blieben mit jeweils 388 Ringen unter ihren Möglichkeiten, während die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch abstiegsbedrohten Münchner allesamt 390 oder mehr Ringe schossen. „Dennoch wären sie schlagbar gewesen. Denn bis zur Mitte des Wettkampfes lagen ja alle unsere Schützen noch gleichauf. Aber die Mannschaft war dieses Jahr nicht stark oder clever genug“, analysiert SVA-Trainer Knut Boettig. „Und dass weder Gagan Narang noch Chandela Apurvi zur Verfügung standen, war natürlich eine große Schwächung.“

Auch beim bedeutungslosen 2:3 zum Abschluss gegen Gastgeber SSVG Brigachtal sah Boettig unnötige Niederlagen seiner Schützlinge. „Matthias Dierolf und Britta Weil lagen nach 30 von 40 Schuss jeweils vorne, haben es am Ende aber noch aus der Hand gegeben.“ Für die beiden Affalterbacher Zähler sorgten diesmal Kerstin Kohler und Yvonne Schlotterbeck.

Nach dem Abstieg sieht Knut Boettig nun Handlungsbedarf: „Die Mannschaft muss umgekrempelt werden – personell und vom Kopf her“, erklärt der Trainer. Gagang Narang und Chandela Apurvi hätten ihre Bereitschaft signalisiert, wieder für den SVA anzutreten, „wir brauchen aber einen deutschen Schützen, der sicher 395 Ringe oder besser schießen kann, falls beide Inder mal nicht da sind“. Eine oder besser zwei Verstärkungen seien daher notwendig, wenn man den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga schaffen will. „Ich habe da auch zwei, drei Kandidaten im Kopf und schon erste Gesprächen geführt“, erklärt Boettig. Vom derzeitigen Team wird Lars Walker den SV Affalterbach verlassen. „Er wird in seine hessische Heimat zurückgehen und will eine Trainerlaufbahn einschlagen“, sagt Knut Boettig. „Der Rest der Mannschaft wird nach aktuellem Stand der Dinge wohl bleiben.“ Und wenn es nicht gelingt, die gewünschte Verstärkung zu holen? Das Team in der bisherigen Besetzung zu belassen und gegebenenfalls im Mittelfeld der 2. Bundesliga mitzuschießen, ist für den Trainer keine echte Option: „Da wäre die Luft raus, und das ist auch nicht mein Anspruch.“