Freude über den Klassenerhalt beim SV Affalterbach (von links): Britta Weil, Yvonne Schlotterbeck, Kerstin Kohler, Lars Walker, Gagan Narang, Betreuer Karl-Heinz Listl und Trainer Knut Boettig. Foto: privat

Die Luftgewehrschützen des SV Affalterbach bleiben noch mindestens ein weiteres Jahr in der 1. Bundesliga.

Affalterbach - Als es drauf ankam, waren die Luftgewehrschützen des SV Affalterbach zur Stelle. Mindestens einen Sieg mussten sie am letzten Wettkampfwochenende in der 1. Bundesliga landen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Und eigentlich hatte man dabei eher die Begegnung am Sonntag gegen den SV Petersaurach im Visier. Doch dann schafften die Affalterbacher gleich am Samstag mit einem 3:2 gegen den KKS Königsbach die Vorentscheidung gegenüber dem späteren Absteiger Singoldschützen Großaitingen.

Gegen Königsbach hatte man noch eine Rechnung offen, abgesehen von der eh schon bestehenden Rivalität, die SVA-Pressesprecher Holger Bäßler mit dem Verhältnis „VfB gegen FC Bayern“ vergleicht. Denn in der Aufstiegssaison vor einem Jahr hatten die Affalterbacher sportlich alles gewonnen. Allerdings bekam man einen Sieg am Grünen Tisch abgezogen. Der SVA hatte die Aufstellung nach Anweisung des Ligaleiters vorgenommen. Der Gegner legte Protest ein – und bekam Recht! „Später hat sich herausgestellt, dass Königsbach zu diesem Protest angestiftet hat“, erklärtSVA-Trainer Knut Boettig die besondere Motivation in diesem Duell. Und seine Schützlinge legten die beste Saisonleistung hin. Der Inder Gagan Narang bezwang mit 396:392 den Mundelsheimer Junioren-Weltmeister André Link. Lars Walker schoss ebenfalls 396 Ringe und sorgte damit für den zweiten Punkt. Kerstin Kohler und Yvonne Schlotterbeck erzielten jeweils eine 393. Das reichte Kohler nicht für den Einzelsieg, aber Schlotterbeck holte damit den dritten Punkt für die Affalterbacher. Die Niederlage von Britta Weil an Position fünf tat daher nicht weh. Nach dem Sieg wurde bereits „eine große Flasche Schampus geköpft“, wie Boettig zugibt. „Aber mit Orangensaft gemischt“, wie er betont. Den Königsbachern hatte man damit übrigens die Teilnahme an der Endrunde verbaut.

Da Großaitingen anschließend gegen Petersaurach unterlag, gingen die Affalterbacher mit zwei Punkten Vorsprung in den letzten Wettkampftag. Und hier wurde es richtig dramatisch. Gagan Narang erzielte erneut 396 Ringe und holte wieder seinen Punkt. „Er ist gegenüber Amy Sowash, die sonst an Position eins geschossen hat, einfach einen Tick stabiler und erfahrener“, erklärt Boettig die Vorzüge des Inders. „Bei Amy sind 395 Ringe in der Liga das Limit.“ Lars Walker musste sich diesmal mit 391 Ringen geschlagen geben, Britta Weil zog ebenfalls den Kürzeren. Yvonne Schlotterbeck sorgte mit einem 389:385 für das 2:2 – nun war nur noch Kerstin Kohler am Schießstand. Ihre Gegnerin hatte den Wettkampf bereits mit 391 Ringen beendet. Das bedeutete, dass Kohler die letzte Serie mit mindestens 99 Ringen ausschießen musste, um wenigstens ins Stechen zu kommen. Und sie schaffte es. „Dreimal war eine 10,0 dabei – nur ein Zehntel schlechter, und sie hätte verloren“, berichtet KnutBoettig, der Kohler dann den wohl entscheidenden Tipp für den Stechschuss gab: „Ich habe gesagt, dass sie sich viel Zeit lassen und nur abdrücken soll, wenn sie sicher steht.“ Gesagt, getan – der Stechschuss der Affalterbacherin war eine Zehn, ihre Gegnerin schoss nur eine Neun. „Der Jubel war natürlich riesengroß, und die ein oder andere Träne ist auch geflossen“, sagt Boettig.

Der Trainer plant übrigens schon für die nächste Saison: „Die Mannschaft wird so zusammenbleiben, aber wir müssen uns noch verstärken.“ Denn wenn jemand ausfällt, muss man adäquaten Ersatz haben. „Wir brauchen für die 1. Bundesliga sechs Schützen, die in der Lage sind 390 Ringe oder mehr zu schießen“, erklärt Knut Boettig die Zielsetzung.