Auf unterschiedlichen Bühnen wird den Gästen etwas geboten. Foto: avanti

Auch die sechste Auflage von X-mas, dem etwas anderen Christmas Event, hat gezündet. Der Affalterbacher Musikverein dient mit dem Konzert einem guten Zweck.

Affalterbach - Brechend voll war die Kelter am Samstagabend. „Irgendwann heißt es wieder ‚Nichts geht mehr‘“, sagt Roland Wiesinger, der Vorsitzende des Musikvereins Affalterbach. Bei der sechsten Auflage von X-Mas, das Andere-Advent-Event, drängten sich schon kurz nach Beginn die Besucher vor der Bühne und im gesamten Gebäude.

Mit einem klassischen Bläsersatz – zwei Trompeten, Bariton und Tuba – begann der Abend mit himmlischen Klängen. „Vom Himmel hoch“, erschallte in der Kelter, sozusagen der Startschuss für die erste Band des Abends, Z’laut, die „Lokalmatadoren“, wie Roland Wiesinger die Band nannte, die jedes Jahr dabei und als Gründungsmitglied von X-Mas sowieso nicht mehr wegzudenken ist. Rock und Oldies stimmten ein auf das, was bei X-Mas in der Kelter noch auf die Zuhörer wartete. Abwechselnd auf zwei Bühnen spielte sich das Geschehen ab, quasi ohne Pause. Während die eine Band die Bühne umbaute, sorgten auf der parallelen Bühne die Nächsten dafür, dass von den Gästen jede Minute des Abends musikalisch ausgekostet wurde.

In fetten Buchstaben prangt „Groupie“ auf dem T-Shirt von Carima Seeger aus Walheim. Welche Band sie unterstützt, sah man auch: Safir. „Die Musik ist echt gut“, meinte der weibliche Fan. „Da kann man sehen, dass die Band Spaß an der Musik hat.“ Das Repertoire der sechsköpfigen Band sprach auch für sich. Angefangen bei den 50er Jahren bis hin zu aktuellen Hits wurde gefeiert, gesungen und getanzt.

Ska vom Feinsten präsentierte die neunköpfige Formation von Los Chanchos Pelados. Seit sechs Jahren ist Mona Wiesinger an der Trompete dabei. „Ska ist was Besonderes“, erklärte die blonde Trompeterin. „Es ist Musik, die extrem viel Spaß macht.“ Damals sei ein Kumpel auf sie zugekommen und habe gemeint: „Hey, du spielst doch Trompete.“ Er wollte die Band gründen und schwuppdiwupp war es so weit. „Die sind der absolute Hammer“, fand der Affalterbacher Tino Lippold. Gute Musik und junge Musiker in einem seien Los Chanchos Pelados seiner Meinung nach.

Mit ihrer vielseitigen Stimme beeindruckte Daisy Diamond von Bob’s Finest die Zuhörer. Klassische Lagerfeuer-Stimmung breitete sich bei Bob’s Finest aus, die durch den vollen Klang gesteigert wurde zu einem Ohrenschmaus. Erst etwas lang gezogen und weich ertönte „Livin’ on a Prayer“, bis der Refrain schneller wurde und sich dem Original von Bon Jovi näherte. Eigen und gut interpretiert, was sich auch in der Resonanz vor der Bühne widerspiegelte.

Funkig und rockig ging es dann bei [‚nittid‘] zu. Trompete, Posaune, dazu scheinbar wild gewordene Musiker, die sichtlich ihren Spaß am Leben und an der Musik hatten, heizten der Kelter noch mehr ein.

„Wir haben von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch“, freut sich Roland Wiesinger. Dies gelte nicht nur seitens der Besucher, sondern auch hinsichtlich der Bands. „Wir könnten locker drei bis vier Bands mehr nehmen.“ Veranstaltet wird das Event von der Band Z’laut und vom Musikverein. Immer wieder versuche man auch, neue Bands mit aufzunehmen – aufgrund des hohen Zuspruchs leide man tatsächlich unter einem Luxusproblem.

Der komplette Erlös geht an „Rote Nasen – Clowns im Krankenhaus“. Während in den vergangenen Jahren die DKMS die Spende erhalten habe, habe man sich in diesem Jahr dazu entschlossen, eine andere Organisation zu unterstützen. Die Vorschläge seien vielfältig gewesen. „Es gibt so viele Organisationen“, erklärt Roland Wiesinger. Und die Veranstalter wollten nicht nur einen guten Zweck unterstützen, sondern auch genau wissen, wohin das Geld letztendlich gehe. So geht die Spende nach Ludwigsburg und zum Sitz der baden-württembergischen roten Nasen. „Wir haben acht Krankenhäuser, die die Clowns regelmäßig besuchen“, erzählte Kerstin Kind, die für das Büro in Baden-Württemberg zuständig ist. Damit werde das Ziel erreicht, kranke Kinder zum Lachen zu bringen. Ein Ziel, das sich auch im Slogan, basierend auf Voltaire, wiederfindet: „Lachen ist die beste Medizin.“

Geschlossen wurde der Kreis mit einem Lied, das jedes Jahr den Abschluss bildet – „Knockin’ on Heaven’s Door“ –, und allen Bands noch einmal auf der Bühne. Eng, voll und vor allem beeindruckend.