Rund 140 Affalterbacher sind in die Kelter gekommen, um ihre Fragen zu aktuellen Projekten loszuwerden. Foto: Werner Kuhnle

Der geplante Neubau einer Sportstätte ist eines der großen Themen der Bürgerversammlung gewesen.

Affalterbach - Wir nehmen viel Geld in die Hand, deshalb ist es uns wichtig, die Affalterbacher von Anfang an mit einzubeziehen“, sagte Bürgermeister Steffen Döttinger bei der Bürgerversammlung am Montagabend in der Kelter, zu der etwa 140 Menschen gekommen waren. Das viele Geld – der ersten Abschätzung zufolge stark vier Millionen Euro – wird für den Bau der neuen Schulturnhalle benötigt, die auch vom Turn- und Sportverein (TSV) genutzt wird. Der Neubau sei unumgänglich, betonte Döttinger: „Die Duschen sind sehenswert, geradezu nostalgisch, und der letzte, der duscht, hat kein warmes Wasser mehr.“ Auch sonst befinde sich die fast 50 Jahre alte Halle in einem Zustand, der eine Sanierung unwirtschaftlich mache, erklärte er auf Nachfrage eines Bürgers. Im zeitigen Frühjahr 2019 wolle man sich mit den Nutzern zusammensetzen, um die Details zu klären. Fest stehe, dass Veränderungen am Freizeitplatz nötig seien, und außerdem werde ein Platz für eine Mensa vorgesehen, „falls mal die Ganztagesschule kommt“. Derzeit sei das jedoch nicht der Fall, trat Döttinger anderslautenden Gerüchten entgegen.

Drei Architekturbüros haben ihre Entwürfe eingereicht, den Zuschlag erhielt im Frühsommer das Stuttgarter Büro Zoll (wir berichteten). Das verfüge bereits über einige Erfahrungen im Sporthallenbau, betonte der zuständige Projektleiter Daniel Overhoff. Die Architekten setzen auf eine zweistöckige, verglaste Halle mit einer jedoch nach Süden hin weitgehend geschlossenen Fassade – zum Schutz vor Sonneneinstrahlung und wegen der Nachbarschaft. Trotz der zwei Stockwerke wird die Halle von außen nicht höher, sondern etwa anderthalb Meter niedriger als die derzeitige, weil man in den Untergrund gehe, erklärte der Architekt – etwa dreieinhalb Meter unter Schulhofniveau. Im Untergeschoss sollen Umkleide-, Technik- und Geräteräume liegen. Eine Freitreppe soll die Ebene des Schulhofs mit dem Kleinspielfeld im Freien verbinden.

Ein Bürger wollte wissen, wie die Sicherheitsmaßnahmen während der Bauzeit aussähen. Döttinger erklärte hierzu, ein Konzept werde noch ausgearbeitet; denkbar wäre zum Beispiel eine Zufahrt über den Sportplatz, „aber das ist erst der zweite Schritt.“ Overhoff ergänzte, man brauche einiges an Lagerfläche, da würden eventuell Teile des Sportplatzes belegt, und auch ein großer Teil der Andienung müsse über die Backnanger Straße laufen. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren, da wird es Beeinträchtigungen geben“, stellte er klar. Die Energieversorgung, so eine andere Bürgerfrage, erfolge als Nahwärme vom Blockheizkraftwerk der Schule aus. Die von einer Bürgerin vorgeschlagene Fotovoltaik wäre unwirtschaftlich, weil man die Tragwerke wegen der Schneelast hinter den Fotozellen erheblich verstärken müsse, ein ebenfalls angefragtes Schrägdach statt des Flachdachs würde die Fassade zum Schulhof hin enorm erhöhen, „außerdem wird da viel ungenutzter Raum beheizt“, so der Architekt. Döttinger betonte, man befinde sich noch ganz am Anfang, die Details müssten noch geklärt werden.

Wenn alles gut läuft, kann der Bau nach etwa einjähriger Planungszeit im Frühjahr 2020 beginnen, fertig wäre die Halle dann Mitte/Ende 2021.