Barriere mit Folgen: Seit Mitte August ist der Penny-Parkplatz so mit Pfosten abgesperrt, dass die Durchfahrt verhindert wird. Foto: KS-Images.de

Anwohner freuen sich über weniger Autos, seit der Penny-Parkplatz nach einer Abtrennung nicht mehr als Durchfahrt taugt. Doch der Betreiber ist unzufrieden.

Affalterbach - Das Thema Penny-Parkplatz erhitzt die Gemüter in der Gemeinde schon etwas länger, seit klar ist, dass der Parkplatz nicht nur bei Kunden des Discounters beliebt ist. Vor allem taugt die Fläche mit den beiden Zufahrten von den Krautgärten im Norden und von der Siemensstraße im Süden auch als Abkürzung für Schleichverkehr. Dass bis zu 600 Fahrzeuge täglich laut Verkehrszählung des Landratsamtes etwa die Dorfwiesen „hochrauschen“, wie Bürgermeister Steffen Döttinger in der Sitzung des Affalterbacher Gemeinderats am Donnerstag erinnerte, ließ die Alarmglocken schrillen.

Seit Mitte August ist der Parkplatz am Affalterbacher Penny-Markt nun durch eine Barriere in der Mitte so aufgeteilt, dass Autos den Parkplatz nicht mehr als Durchfahrt zwischen Siemensstraße und Krautgärten nutzen können. Die Anwohner in den Dorfwiesen und weiter nördlich berichten jetzt von deutlich weniger Verkehr. Im abgetrennten Teil des Parkplatzes zum Gewerbegebiet hin werden jetzt aber offenbar die Parkplätze knapp. „Der Penny ist auf uns zugekommen und sagte, die Unterteilung des Parkplatzes, wie sie aktuell vorgenommen wurde, ist ihm so nicht recht“, berichtete Bürgermeister Steffen Döttinger in der Sitzung des Gemeinderates.

Der Betreiber des Supermarktes möchte die Barriere daher weiter zu den Krautgärten hin verschieben, wie er gegenüber der Verwaltung mitteilte. Viel weniger Autos parken tagsüber dem Betreiber zufolge auf der Parkplatz-Hälfte zu den Krautgärten hin als auf dem südlichen Teil in Richtung des Gewerbegebiets. Die Betreiber des Supermarktes haben nun eine andere Einteilung vorgeschlagen, die mehr Parkplätze im südlichen Bereich mit der Zufahrt Siemensstraße schafft. „Falls das nicht zum Erfolg führt, wären sie auch dafür, die Zufahrt Krautgärten ganz zu sperren.“ Diese Entwicklung überraschte nun nicht nur die Räte, sondern auch den Bürgermeister selbst: „Das finde ich auch eine interessante Aussage“, so Döttinger. Offenbar ist die Kundenfrequenz aus der Ortsmitte eher gering. Claudia Koch von der Unabhängigen Liste erklärte Pennys Sichtweise auf die offenbar verzichtbare Zufahrt Krautgärten vor allem mit Kundschaft, die dort zu Fuß zum Discounter kommt. Hans Steidle (CDU) gab zu bedenken, dass Dauerparker aus seiner Sicht dafür verantwortlich sind, dass zu wenig Parkplätze verfügbar sind.

Die Lösung könnte auch darin liegen, diese vom Parkplatz zu bekommen. Eine höhere Kundenfrequenz aus dem Gewerbegebiet allein reicht als Erklärung nicht aus. Sven Harder (SPD) sagte: „Die Aussagen verwundern mich schon etwas und sind für mich nicht ganz nachvollziehbar.“ Um das Ganze friedlich weiterlaufen zu lassen und das Bestmögliche für den Bürger zu tun, der weiterhin von beiden Seiten zum Supermarkt gelangen soll, sprach sich Harder jedoch dafür aus, dem Umbauwunsch des Betreibers nachzukommen. Das ist auch die Linie der Verwaltung. „Ganz verständlich ist die Reaktion vom Penny aber nicht“, machte Harder deutlich. Bürgermeister Steffen Döttinger meinte, wenn Penny die Zufahrt gar nicht mehr benötigt, „dann wird halt ganz zugemacht, dann ist das nicht unser Wunsch, sondern der von Penny.“ Sein Fazit zum Thema allgemein klang stark nach einem Stoßseufzer, traf aber auf den Punkt: „Die Leute suchen für sich immer den bequemsten Weg und denken dabei nicht an andere.“