Landkreis hat neuartigen Blitzer nach Kritik an mobilen Messungen in der Ortsdurchfahrt getestet. Foto: privat

Landratsamt hat neue Messanlage nach Kritik an mobilen Messungen in Ortsdurchfahrt getestet.

Die Affalterbacher Bürgerinitiative „Pro Ortsentlastungsstraße“ schickte am 11. Februar einen geharnischten Brief an das Landratsamt. Der kritische Tenor: die Fahrzeuge des Kreises zur Geschwindigkeitskontrolle in der Ortsdurchfahrt Affalterbach seien zwischenzeitlich bekannt und hätten keinen Effekt, wenn sie „immer an den gleichen Stellen aufgestellt werden“, so der Sprecher Klaus Lehmann damals. Zudem würden die „Uneinsichtigen“ zwischen 5 und 6 Uhr, zwischen 17 und 18.30 Uhr, aber natürlich auch am Wochenende durch Affalterbach rasen. In dieser Zeit arbeite der öffentliche Dienst aber nicht, so Lehmann süffisant.

Unsere Zeitung fragte diesbezüglich beim Landratsamt nach, das am 15. Februar antwortete: „An Wochenenden und Feiertagen werden auf besondere Anforderungen mobile Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. In Affalterbach fand 2017/2018 noch keine statt. Wir werden Geschwindigkeitsmessungen vor 6 Uhr und nach 18 Uhr als auch am Wochenende in Affalterbach in der Einsatzplanung berücksichtigen“, so das Landratsamt. Dies ist nun offenbar kurzfristig in die Tat umgesetzt worden: Seit Freitag ist eine neue, mobile Blitzeranlage eingesetzt worden. „Sie haben gesagt, sie haben den Blitzer testweise da“, bestätigt Bürgermeister Steffen Döttinger. Ein auf der Facebook-Seite unserer Zeitung veröffentlichtes Foto der Anlage – ein mit großen grauen Kästen bestückter Anhänger mit dem Kennzeichen „ME“ für Kreis Mettmann – hat am Montag viele Reaktionen ausgelöst. Facebook-Kommentatorin Kori Arici meint über den Blitzer, dass dieser „bei uns hergestellt wird, Jenoptik Monheim, Kreis Mettmann“.

Dabei soll es sich um das Modell „TraffiStar S350“ handeln, das laut Hersteller „sämtliche Fahrzeuge im Messbereich über alle Fahrspuren hinweg“ erfasst. Zudem wird in der Werbung der „minimale Personalaufwand“ und die „kurzfristige Einsatzbereitschaft“ gepriesen. Unter den Facebook-Reaktionen finden sich auch mehrere Bekenntnisse, in die neuartige Radarfalle in Affalterbach getappt zu sein. So bemerkt etwa Userin Alessia Aniello ironisch über den Blitzer: „Hab ihn getestet, er funktioniert...“ Steffen Götz informiert einen Bekannten: „Das war der Doppelblitz“, versehen mit Smileys. Zumindest den Humor haben die offenbar bei Überschreitungen erwischten Fahrer also noch nicht verlernt.

Im Jahr 2017 hat das Landratsamt pro Woche an „70 bis 80 Messstellen“ blitzen lassen. „Wir kontrollieren grundsätzlich an neuralgischen beziehungsweise auffälligen Punkten – also zum Beispiel an unfallträchtigen, gefährlichen Stellen, dort, wo zum Beispiel Fußgänger besonders geschützt werden müssen“. so ein Sprecher.