Bürgermeister Steffen Döttinger und Kommandant Sascha Hänig posieren mit den Geehrten Sten Schneider, Tobias Kanschat, Mehmet Dogan, Manuel Höger, Rudolf Häußermann, Gerhard Nesper (von links). Foto: KS-Images.de

Bei der Jahreshauptversammlung wirbt Kommandant Sascha Hänig für das Ehrenamt.

Affalterbach - Zu den vielen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr im Jahr 2016 gehörte der Besuch bei der Marbacher Polizei. Dort, so war während der Hauptversammlung der Affalterbacher Wehr am Freitagabend von Jugendwart Maximilian Gössler zu erfahren, hätten auch Handschellen ausprobiert werden dürfen. Dabei muss man den Heranwachsenden offensichtlich keine Fesseln anlegen. Sie bleiben freiwillig. „Acht von ihnen sind im vergangenen Jahr zur Einsatzabteilung gewechselt“, informierte Kommandant Sascha Hänig die zahlreichen Kameraden. Die Jugendabteilung bezeichnete er in diesem Zusammenhang als „die Nachwuchsschmiede“.

Die neuen Helfer würden dringend gebraucht. Zwar sei man in Affalterbach zügig vor Ort – durchschnittlich sechs Minuten vergehen von der Alarmierung bis zur Ankunft des ersten Einsatzfahrzeugs– doch verschlechtere sich die Tagesverfügbarkeit weiterhin. Enttäuschend für ihn Hänig: Zu einem Informationstag, zu dem 700 Einladungen verschickt wurden, sei niemand gekommen. „Das Ehrenamt kann aber nur in Anspruch genommen werden, wemm nam selbst bereit ist, ein solches zu leisten“, echauffierte sich der Kommandant.

Insgesamt seien er und seine Mannen im Jahr 2016 zu 42 Einsätzen ausgerückr. Damit war die Wehr deutlich weniger gefordert als noch im Jahr zuvor, als es 51 Einsätze waren. Den Löwenanteil machten im vergangenen Jahr technische Hilfeleistungen mit 18 Einsätzen aus, gefolgt von sieben Brandeinsätzen. Einen Einsatz im Zusammenhang mit Tieren habe es gegeben, vier Sonstige, aber auch zwölf Fehleinsätze. Fünf Menschen konnten gerettet werden. „Für eine Person kam jedoch jede Hilfe zu spät“, erinnerte Sascha Hänig.

Vor allem unter dem Gesichtspunkt der Tagesverfügbarkeit sei die weitere Entwicklung der Wehr interessant. Zumal nicht vorhersehbar sei, wie sich das Gewerbegebiet weiter entwickle. Schon jetzt sei es so, dass etwa wegen der dortigen Motorenprüfstände „unsere Wehr nicht mit der von anderen, gleich großen Orten zu vergleichen ist“, sagte Sascha Hähnig.

Aktuell verrichten 48 Feuerwehrangehörige in der Einsatzabteilung ihren Dienst, davon eine Frau. Das Durchschnittsalter der Abteilung ist mit 29,9 Jahren vergleichsweise jung. Der Jugendfeuerwehr gehören 17 Jugendliche zwischen10 und 17 Jahren an, die Altersabteilung besteht aus 15 Angehörigen. Besonders erfreulich für Sascha Hänig: Inzwischen hätten – was keinesfalls selbstverständlich sei – alle die gleichen Ausgehuniformen. „Damit zeigen wir, dass wir eine Wehr sind, und es keine Unterschiede zwischen den Abteilungen gibt“, so Hänig, der sich für die bereigestellten Mittel beim anwesenden Bürgermeister Steffen Döttinger bedankte.

Das Gemeindeoberhaupt informierte darüber, dass die Feuerwehrsatzung in diesem Jahr überarbeitet werden müsse. „Dabei werden auch die Einsatzgelder angepasst“, stellte Döttinger in Aussicht: „Diese werden wir eher nach oben erweitern“, lautete seine erfreuliche und anerkennende Botschaft.