Die Besucher haben immer wieder etwas Spannendes entdecken können. Foto: avanti

Eine neue Ausstellung im Heimatmuseum beschäftigt sich mit alten Hausmittelchen

Affalterbach - Die neue Ausstellung im Heimatmuseum Affalterbach, die am Sonntag eröffnet wurde, kommt gerade recht zur Grippewelle. Wer nicht nur auf Antibiotika vertrauen will, kann sich von Oma Hermine inspirieren lassen und auf alte Hausmittelchen zurückgreifen. Die Exponate zum Thema „Oma Hermines Heilmittela“ stellen häusliche Medizin um die Jahrhundertwende dar. Von Heilkräutern, Verbandsmaterialien und alten Gesundheitsbüchern lässt sich alles in den Räumlichkeiten des Museums finden.

Die historisch möblierten Zimmer sind nach Themenbereichen sortiert. So findet sich in einem der Räume zum Beispiel die fiktive Oma Hermine, wie sie gerade ein Kamillefußbad nimmt, um gegen ihre offenen Füße vorzugehen. Der Herr Doktor steht mit Zylinder und Gehrock schon bereit, um zur Hilfe zu eilen. In der Küche sind Zutaten für gesunde Tees aufgestellt und eine Hühnerbrühe ist in Zubereitung. Wer zur kalten Jahreszeit unter hartnäckigem Husten leidet, dem steht es frei, ein altes Rezept für einen Zwiebel-Hustensaft mitzunehmen. Manche von Omas Heilmittelchen sind heute so wirksam wie damals.

Auch im Kinderzimmer ist keiner von Krankheit verschont geblieben. Zu bestaunen gibt es einige kostbare Stücke wie unter anderem ein originales Babyfläschen. Den kranken Kindern steht ein Teddy in Krankenschwesteroutfit zur Seite. Eine „richtige“ Krankenschwester in einheitlicher weißer Schürze macht im Schlafzimmer gerade einen Einlauf. Der historische Klistier, den sie in den Händen hält, war das erste Exponat der neuen Ausstellung. „Durch dieses Stück sind wir erst auf die Idee gekommen, eine Exposition zum Thema Gesundheit zu machen“, erzählt Ursula Jahn vom Dekorationsteam. ,,Wir haben nicht schlecht gestaunt, was alles an Utensilien zusammengekommen ist“, sagt sie.

Die meisten Exponate sind aus dem Besitz des Heimatmuseums und in Feinarbeit von dem Team zusammengetragen und aufgestellt worden. Ein paar einzelne Stücke haben sich in Privatbesitz gefunden. Die Apotheke Palm in Marbach trug mit alten Apothekenflaschen zu Oma Hermines Repertoire bei.

Die vielen antiquarischen Medizinbücher, die in einem der Zimmer zu begutachten sind, sind mit heutigem Wissen interessant anzuschauen. Viele der Gäste laufen erstaunt durch die Gänge und entdecken immer wieder Spannendes. Bei manchen Gerätschaften verharren sie und rätseln, für was diese gut waren. Dann steht Ursula Jahn gerne für Fragen zur Verfügung. Die Hausmittel und Heilkräuter sind noch bis zu Weihnachten zu bestaunen.