Selver Sejdovic (am Ball) ist in der Offensive des TSV eine feste Größe. Foto: Archiv (avanti)

Wintercheck: Der TSV Affalterbach ist in der Kreisliga A auf eine Trendwende angewiesen.

Affalterbach - Stark angefangen, aber auch stark abgebaut“ – auf diesen knappen Nenner bringt Heiko Andiel, der Coach des TSV Affalterbach, die erste Halbserie seines Teams in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr. Hatte es zu Beginn sogar danach ausgesehen, als könne der TSV im Titelrennen mitmischen, stand schließlich zur Winterpause der neunte Tabellenplatz mit 29 Zählern. Nun muss der Blick eher nach unten gehen, denn bis zur Abstiegsrelegation sind es nur vier Punkte Abstand. „Die Rückrunde wird nicht einfacher“, weiß Heiko Andiel, denn für Schlüsselspieler wie Florian Gayer und Luca Maurici ist die Saison verletzungsbedingt bereits beendet. Als Ziel gibt der Trainer folglich aus, möglichst zügig den Ligaerhalt in trockene Tücher zu bringen. Das lief gut
Da muss der Trainer der Affalterbacher nicht lange überlegen. „Der Saisonstart. Mit dem war ich absolut zufrieden“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Kein Wunder: In sechs der ersten sieben Partien ging der TSV als Sieger vom Platz und schlug dabei Topgegner wie den SV Pattonville oder den TSV Grünbühl. Nur das Heimspiel gegen die Kornwestheimer Zweite ging zwischenzeitlich knapp verloren. Ein erster Wendepunkt war dann jedoch eine 0:5-Heimklatsche am neunten Spieltag gegen Dersim Ludwigsburg. Die letzten fünf Begegnungen des alten Jahres gingen schließlich allesamt verloren. Das lief nicht gut
Der Abwärtstrend des TSV in der zweiten Vorrundenhälfte hatte seine Gründe. „Angesichts der vielen Ausfälle durch Verletzungen und Sperren, die wir dann zu beklagen hatten, war die Entwicklung nicht verwunderlich“, urteilt Andiel im Rückblick. Was die sich im Spätherbst häufenden Platzverweise angeht, „müssen wir selbstkritisch sein und dürfen die Fehler nicht nur bei anderen suchen“, betont der Trainer, der im Oktober aufgrund der Personalprobleme sogar selbst zu einem Kurzeinsatz kam. Über die vielen Ausfälle ging zudem der Konkurrenzkampf im Kader verloren. „Wenn Spieler schon am Donnerstag wissen, dass sie am Sonntag sicher auflaufen, ist das nicht optimal“, weiß Andiel, doch er führt den Negativtrend nicht nur auf die Personalmisere zurück: „Das war nicht nur eine Frage der Qualität. Auch das Zusammenspiel hat dann gelitten, denn es wurde sich auf dem Platz nicht mehr 100-prozentig an die Vorgaben gehalten.“ Bewertung der Neuzugänge
Quasi als Sinnbild der TSV-Vorrunde steht Sommerzugang Sascha Diehl. Mit Toren und starken Leistungen hatte er zu Beginn großen Anteil am Höhenflug, doch dann flog er gleich zweimal vom Platz und fehlte dem Team lange. „Er ist richtig gut eingeschlagen und passt hervorragend in den Verein, der hier wie eine große Familie ist“, urteilt Andiel. Für die Rückrunde hofft er augenzwinkernd: „Gerade hat Sascha Diehl seinen 30. Geburtstag gefeiert. Er sollte nun also ruhiger werden.“ Während sich mit Senad Kuni und Alexander Ietia zwei weitere Sommerneuzugänge selten zeigen konnten, überzeugte Defensivspieler Avni Balaj bei seinen Einsätzen durchaus. „Leider hat er sich jetzt im Winter verabschiedet“, bedauert Andiel. Neben dem zum TSV 1899 Benningen gewechselten Balaj verlor man mit Björn Rewitzer (TSG Steinheim) und Tim Gassmann (SGV Murr) und zwei weitere etablierte Kräfte. Dem stehen drei Neuzugänge gegenüber: Mit Christian Riegraf, einem offensiven Linksfuß vom Ligakonkurrenten TV Neckarweihingen, wo er zu Bezirksligazeiten Leistungsträger war, und dem vielseitig einsetzbaren Steffen Gröger (VfR Birkmannsweiler), den Andiel von früher kennt, kommen zwei gestandene Akteure. Eher als Perspektivspieler ist der junge Innenverteidiger Robin Corsico (SpVgg Kleinaspach-Allmersbach) einzuordnen. Bester Spieler
Es fällt schwer, nach dieser Vorrunde beim TSV jemanden herauszuheben. „Den besten Spieler gibt es bei uns nicht“, sagt Andiel. Eine echte Konstante sei jedoch Abräumer Valentin Agin.

Größte Enttäuschung
Die beiden klaren 0:5-Niederlagen gegen Dersim und den GSV Pleidelsheim sind hier zu nennen. Andiel hat jedoch noch einen anderen Punkt: „Der Umgang mit den Kollegen hat mir nicht bei allen gefallen“, sagt er mit Nachdruck, will aber nicht ins Detail gehen. Ausblick und Prognose
„Schnellstmöglich die Klasse sichern“, lautet das logische Ziel, das Andiel für die am 26. Februar mit dem Heimspiel gegen den SV Pattonville beginnende Rückrunde ausgibt. Dafür wird vor allem wichtig sein, dass der TSV nach den ernüchternden Resultaten vor der Winterpause den Turnaround schafft und in positiveres Fahrwasser kommt. „Ganz unten in die Tabelle gehören wir aber einfach nicht hin“, ist der Coach von der Qualität seines Teams überzeugt.