TSV-Torjäger Marco Weitbrecht (links) steht nach seiner langwierigen Fersenentzündung in der Rückrunde wieder Foto: Archiv (avanti)

Die Fußballer des TSV Affalterbach überwintern in der Kreisliga A1 Enz- Murr auf Platz sieben.

Affalterbach - Ganze 28 Spieler hat Mauro Pedace, der Trainer des TSV Affalterbach, in der Hinserie der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr eingesetzt. „Deswegen waren wir lange nicht eingespielt“, sagt er und ordnet den aktuell siebten Platz als „durchwachsen“ ein. „Wir könnten besser dastehen“, findet Pedace und blickt daher „mit gemischten Gefühlen“ auf die Hinrunde zurück. Immerhin, so der Coach, der den TSV einst in die Bezirksliga führte und dessen zweite Amtszeit in Affalterbach im März 2017 begann, „herrscht im Verein große Ruhe“.

Nach den ersten 90 Minuten der laufenden Runde hatte es danach keineswegs ausgesehen, denn man legte einen kapitalen Fehlstart hin: Mit 1:6 ging das Team um Kapitän Nermin Skoko zum Auftakt gegen den FV Ingersheim unter. Bis zur Winterpause sammelte man dann in der Folge aber immerhin doch noch 26 Punkte ein. Als Tabellensiebter tummelt sich der TSV damit in der Siebenergruppe, die nach Lage der Dinge Platz zwei und die mit diesem verbundene Teilnahme an der Aufstiegsrelegation unter sich ausmachen wird. „Zwar ist auch Spitzenreiter SV Pattonville keine überragende Mannschaft, aber der Vorsprung ist schon viel zu groß, um sie noch einzuholen, denn die Verfolger werden sich gegenseitig die Punkte wegnehmen“, sieht der Coach die Meisterschaft als längst entschieden an. Zur Frage der Qualität der Staffel A1 hat er ohnehin eine ganz eigene Meinung: „In der Breite ist die Liga stark. In der Spitze in meinen Augen nicht. Ich sehe keine Mannschaft, die nach dem Aufstieg in der Bezirksliga mithalten könnte“, urteilt Pedace auch mit Verweis auf Vorjahresmeister TSV Grünbühl, der eine Etage höher momentan abgeschlagen das Tabellenende ziert.

Zwei zentrale Ursachen hat der Coach für die bislang durchwachsene Saison ausgemacht: „Wir waren kaum eingespielt und hatten eine katastrophale Chancenverwertung“, lautet seine Diagnose. Urlauber und Verletzte hätten immer wieder gefehlt, weshalb Pedace bereits die erwähnten rekordverdächtigen 28 verschiedenen Spieler eingesetzt hat. Ihre besten Partien hätte seine Mannschaft dabei vor allem gegen stärkere Gegner abgeliefert, auch wenn diese desöfteren verloren gingen. Bei Siegen gegen Kellerkinder habe man dagegen nur selten auch fußballerisch überzeugen können. „Ich gehe davon aus, dass das auch ein Einstellungsproblem ist, denn im Team stehen viele ältere Spieler, bei denen es wie bei dem guten Pferd ist, das nur so hoch springt, wie es muss“, glaubt der Trainer. Folglich tut er sich auch schwer, einzelne Akteure positiv herauszustellen. „Bei uns gab es bislang keinen Überflieger“, sagt er lakonisch. Selbst mit der Ausbeute von Sommerneuzugang Sascha Reußenzehn, der als bester Torschütze immerhin zwölf Treffer beisteuerte, ist Pedace nicht wirklich zufrieden. „Es hätten auch doppelt so viele sein können“, moniert er dessen Effizienz im Abschluss.

Die Rückrundenvorbereitung, in der das Testspiel am 17. Februar gegen den einstigen Renommierclub SpVgg 07 Ludwigsburg herausragt, bei dem Pedaces alter Weggefährte Toni Carneiro als Trainer amtiert, haben die Affalterbacher nun mit zwei offensiven Neuzugängen aufgenommen. Von der SVG Kirchberg kommt mit Eray Erdogan ein Akteur für die Außenbahn, zudem gewann man mit Luca Grasy ein vielversprechendes Talent. Ausgebildet in der Jugend der TSG Backnang, kommt Grasy vom Rems-Murr-Bezirksligisten TSV Nellmersbach. „Er kann offensiv alle Positionen spielen“, freut sich Pedace und sieht in Grasy auch einen wichtigen Baustein für die in seinen Augen dringend notwendige Verjüngung des Teams. Zudem steht neben Marc Hoffmann auch Topstürmer Marco Weitbrecht wieder zur Verfügung, denn seine langwierige Fersenentzündung ist endlich abgeklungen. Noch offen ist dagegen, in welchem Umfang Reußenzehn künftig mitwirken kann, denn er muss umzugs- und prüfungsbedingt zunächst einmal kürzer treten.

„Hoffnung macht mir vor allem, dass wir nun keine Dauerverletzten mehr haben und auch keine Urlaube vor der Tür stehen“, sagt Mauro Pedace daher mit Blick auf die Rückrunde, die für den TSV Affalterbach am 4. März mit dem Nachholspiel gegen die Spvgg 07 Ludwigsburg II beginnt, und in der seine Elf von vielen Trainerkollegen als einer der aussichtsreichsten Bewerber für den zweiten Platz eingestuft wird.