Frühestens 2019 wird mit dem Bau einer neuen Sporthalle begonnen Foto: Archiv (KS-Images.de)

Das Preisgericht tagt im Juli: Dann wird der Sieger-Entwurf für die Schulsporthalle mit Mensa gekürt.

Affalterbach - Dass Abrissbagger der maroden Schulturnhalle Klingenstraße, Baujahr 1972/73, ein Ende bereiten sollen, ist seit Ende September vorigen Jahres klar als der Planungswettbewerb auf den Weg gebracht wurde. Die Entwürfe sollen auch die spätere Errichtung einer Mensa vorsehen. Die mit dem Wettbewerb beauftragte Landsiedlung Baden-Württemberg stellte am Donnerstag im Gemeinderat ihren Fahrplan zur Auswahl eines Entwurfs für das neue Gebäude vor. In den Papieren ist vom Gelände um die Grundschule und die neu zu planende Sporthalle als Kindercampus die Rede.

Der für den Wettbewerb bei der Landsiedlung zuständige Mitarbeiter Manfred Hörz meinte, den Hartplatz bei der Schulsporthalle zu verlegen, könne einen größeren Planungsspielraum eröffnen. Dies erwies sich jedoch als strittiger Punkt im Gemeinderat. Der neben der Halle liegende Hartplatz sollte „möglichst unverändert gelassen werden“, lautete die Vorgabe ursprünglich. Einschränkend hieß es in den Unterlagen wiederum: „Ein Umbau wird aber nicht ausgeschlossen, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist.“

Sonja Bänsch von den Freien Wählern kritisierte nun, dass dies von den Architekten als „Fangsatz“ verstanden werden könne, um Entwürfe aus dem Rennen zu werfen. Vom Hartplatz würden die Planungsbüros angesichts dieser Formulierung dann wohl gleich die Finger lassen, so ihre Einschätzung. Helmut Rikker (FWV) sieht allerdings gerade in der Verlegung des Hartplatzes große Chancen für eine bessere Erschließung, denn: Aktuell sei die Zufahrt eine Katastrophe. Er regte an, den Planern „mehr Freiheit zu geben“, immerhin seien dies „hochkarätige“ Büros. „Möglichkeiten, anders zu erschließen, sollten wir uns nicht verbauen.“

Eine Erschließung über die Backnanger Straße, wie von Rikker indirekt angeregt, hält Bürgermeister Steffen Döttinger allerdings für „sehr problematisch“. Denn dort verlaufe etwa der Fuß- und Radweg nach Birkhau und Wolfsölden. Mehr Verkehr müsse vermieden werden, so Döttinger im Gespräch mit unserer Zeitung am Freitag. Weil auch Lieferverkehr für die Mensa Platz benötigt, wäre ein größerer Wendebereich notwendig. „Das ist ein sehr zweischneidiges Schwert“, betonte der Schultes in der Ratssitzung. Das würde aus Döttingers Sicht dazu führen, dass womöglich viele Eltern ihre Kinder auch über diese Zufahrt zu Grundschule und Turnhalle bringen und dort wieder abholen würden.

Hörz umriss Eckpunkte der Planung – etwa das Raumprogramm. Für die Mensa wurde ein Bedarf an Nettonutzfläche von 240 Quadratmetern errechnet, ausgehend von aktuell rund 200 Schülern. „Sonst wissen wir über die Mensa noch nichts“, so Hörz. Sie soll nur kommen, falls es künftig eine entsprechende Nachfrage geben sollte. Dass dies derzeit nicht der Fall ist, hatte Bürgermeister Döttinger in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht.

Gespräche mit der Grundschule haben laut Hörz ergeben, dass zudem ein kleiner Versammlungsraum gewünscht wird. Dazu sei den Hauptnutzern die Teilbarkeit der Halle in Drittel ein wichtiges Anliegen.

Drei vorab ausgewählte Planer werfen ihren Hut nun in den Ring. Kriterium für die Vorauswahl war unter anderem die bereits bestehende Erfahrung der Büros beim Bau von Sporthallen. Ins Rennen gehen die Architekturbüros Zoll aus Stuttgart, D’Inka/Scheible/Hoffmann aus Fellbach und das Stuttgarter Büro ARP.

Bis zum Bau der neuen Sporthalle ist es zwar noch ein längerer Weg, denn Bürgermeister Steffen Döttinger rechnet frühestens im nächsten Jahr mit dem Beginn der Arbeiten. Doch angesichts der Investitionen – allein die Architekten erhalten jeweils 15 000 Euro Pauschalhonorar für ihre Pläne – scheint ein Rückzieher unwahrscheinlich. „Es besteht die feste Absicht, zu bauen“, so Döttinger gegenüber unserer Zeitung. Das Preisgericht tagt nun am 23. Juli unter Vorsitz des Rathauschefs. Auf Antrag von CDU-Rat Andreas Neuweiler gehört ihm der gesamte Gemeinderat an statt nur der Bauausschuss. Als Experten ins Gremium berufen wurden die Architekten Ursula Steinhilber, Professor Peter Cheret und Professor Martin Ritz.