Eine grüne und erfrischende Landschaft hat sich den Radlern aus Affalterbach besonders an den Stauseen dargeboten. Foto: RSC Affalterbach

RSC Affalterbach:
Eine ganze Woche lang haben die Radfahrer vom Neckar die Region im Westen Deutschlands erkundet.

Affalterbach - Affalterbach
Einen Teil der Eifel per Rad zu entdecken hatten sich elf Radler vorgenommen, davon neun Pedelec- und zwei Tourenradfahrer. Von unserem Quartier in Monschau-Kalterherberge aus – dicht an der belgischen Grenze gelegen – haben wir unsere Ausfahrten unternommen.

Das erste Ziel war der Rur-Stausee, der uns durch den Eifel Nationalpark führte, eine Landschaft unberührter Natur, geprägt von Wäldern, Seen, Bächen, Wiesen sowie ein ausgedehntes Moorgebiet mit eigener Flora und Fauna. Gefallen haben uns kleine Ortschaften mit Häusern in Natursteinbauweise und Schieferdächern, ihren großen Gärten mit oft meterhohen Buchenhecken und blühendem Rhododendron. Über Einrur mit erfrischender Heilsteinquelle gelangten wir an den Rursee. Er war der erste von den Stauseen, die auf unserem Programm standen.

Auf der nächsten Tour waren wir auf dem Venn-Radweg in Richtung Belgien unterwegs, eine ehemalige Bahntrasse, die auf 125 Kilometer von Aachen durch Belgien führt und ideal ist zum Radfahren. Unser Ziel war Malmedy, wo wir uns die Kathedrale anschauten, auf dem Rückweg hielten wir Ausschau nach einem Café, fragten einen Einwohner, der verneinte, aber spontan zum Kaffee in sein Privathaus einlud. Wir wurden mit Kaffee und Kuchen bewirtet und waren berührt von so viel Gastfreundschaft gegenüber Fremden.

Am dritten Tag war Radlerpause, die wir in Monschau verbracht haben. Wir staunten nicht schlecht, die traditionsreiche Tuchmacherstadt war sehenwert, ein mittelalterliches Stadtbild mit idyllischen, engen Gassen, verwinkelten Fachwerkhäusern mit Schieferdächern, typisch für die Eifel. In der bekannten Senfmühle haben wir uns mit Senf eingedeckt. Wer Lust hatte, konnte zur Burg Monschau wandern.

Am folgenden Tag fuhren wir auf dem Venn-Radweg in nördliche Richtung. Wieder begeisterte uns die faszinierende Naturlandschaft der Eifel, auffallend waren blühende Ginsterbüsche und auf langer Strecke begleitete uns die Rur, um später im Rur-Stausee zu münden. Wir durchquerten einige Dörfer, bestaunten gut erhaltene Fresken in einer Kirche und machten einen Abstecher zur Dreilägerbachtalsperre. Auf dem Rückweg wurde uns der erste „Platte“ beschert, der kaputte Schlauch war schnell ausgetauscht, aber ihn wieder an Ort und Stelle zu montieren mussten vier Experten ihr ganzes „Knoff Hoff“ aufbieten, dass wir unsere Fahrt fortsetzen konnten, die dann durch ein ausgedehntes Moorgebiet, das Hohe Venn, führte. Nach 60 Kilometer sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen.

Am Freitag radelten wir nach Elsenborn in Belgien und besuchten einen der größten Heilkräutergärten Europas, „Herba Sana“, der 2002 auf zwei Hektar angelegt wurde. 200 Heilkräuter sind hier nach Themen und Verwendungszweck angeordnet, für viele Wehwehchen wurden auf Hinweisschildern die verschiedensten Kräutermischungen angegeben. Weiter ging’s zum Bütgenbacher Stausee mit Badegelegenheit, leider fanden wir keinen öffentlichen Zugang und begnügten uns mit einer kleinen Umrundung und Blick auf das Wasser.

Der letzte Tag führte uns nach Aachen, mit dem Auto nach Walheim und per Rad in die Innenstadt. Dank Fahrradnavi von unserem Görlitzer Uli gelangten wir mühelos ins Herz von Aachen. Eine Expertin brachte uns die Sehenswürdigkeiten der NRW-Stadt näher. Bemerkenswert war der Elisenbrunnen, eine 52 Grad heiße Thermalwasserquelle, dessen schwefelhaltiges Heilwasser viele Persönlichkeiten in die karolingische Kaiserstadt lockte, in der einst Karl der Große im neunten Jahrhundert ein umfassendes Reich regierte.

Auf dem Marktplatz beeindruckte das aus Naturstein errichtete palastähnliche, im gotischen Stil gebaute Rathaus. Besonders bewundert wurde der Aachener Dom, Weltkulturerbe, Wahrzeichen der Stadt, Wallfahrtskirche, Touristenanziehungspunkt, Aufbewahrungsort heiliger Reliquien, mit seinen hohen bunten Glasfenstern, orientalisch anzuschauende Kuppelmosaiken und großen goldenen Radleuchtern, einfach sehenswert.

Mit vielen Eindrücken von Aachen endete unsere Radlerwoche 2016 und rückblickend bleibt , wir haben etwa 280 Kilometer auf dem Rad zurückgelegt, der Wettergott hat es gut mit uns gemeint, wir haben die vielfältige Natur der Eifel erkundet, sind auf vielen schönen Radwegen durch waldreiche, hügelige Landschaft, Moorgebiet und Heckenwiesen geradelt. Vielleicht können wir im nächsten Jahr wieder auf Tour gehen?