Ein marodes Dach und einfachste Bauweise machen eine Sanierung schwer Foto: KS-Images.de

Die Verwaltung plant den Neubau der Affalterbacher Grundschul-Sporthalle und hält eine Sanierung für praktisch unmöglich.

Affalterbach - Einen Planungs- und Architekturwettbewerb für ein neues Gebäude, das die Schulturnhalle Klingenstraße an der Grundschule ersetzen soll, bringt die Verwaltung jetzt auf den Weg. Der Gemeinderat gab in seiner Sitzung am Donnerstag grünes Licht dafür. Dass ein Abriss des maroden Gebäudes unausweichlich ist, stellte das Gremium nicht infrage.

Andreas Fürst (CDU) hält die Halle für so sanierungsbedürftig, dass „ein Neubau Sinn macht“. Bürgermeister Steffen Döttinger sagte auf Nachfrage unserer Zeitung: „Wir gehen davon aus, dass sich die Sanierung nicht mehr lohnt.“ Döttinger hält sie sogar für „fast nicht möglich.“ Das 1974 errichtete Gebäude bereitet der Gemeinde seit Jahren viel Kummer.

Durchs marode Flachdach regnet es in die Halle, die Wände sind „in einfachster Art und Weise aus Beton“ errichtet, Duschen und Sanitärinstallation ebenfalls aus der Zeit gefallen. Wo denn der Schulsport stattfinden soll in der Zeit zwischen Abriss und Neubau, fragte Claudia Koch von der Unabhängigen Liste Affalterbach. Der Bürgermeister verwies auf die Herbert-Müller-Halle, die tagsüber ohnehin leerstehe.

Das Gebäude, das an der Stelle der Schulturnhalle Klingenstraße neu entstehen soll, könnte mindestens drei bis vier Millionen kosten. Es wird allein dem Übungsbetrieb von Schulen und Vereinen dienen, wenn es nach dem Bürgermeister geht. „Wettkampfbedingungen für ein Handballspiel mit 200 Zuschauern“ braucht es dort nicht, machte Döttinger im Gemeinderat deutlich. Viel wichtiger ist dem Affalterbacher Schultes, die Möglichkeit zu prüfen, auf dieser Fläche in Zukunft eine Mensa unterzubringen.

Eine Ganztagesschule wird in Affalterbach von „der Elternschaft zur Zeit nicht gewünscht“, schränkte Döttinger zwar ein. Doch könnte sich die Situation in ein paar Jahren anders darstellen, auch durch „gesellschaftliche Veränderungen“. Dafür will Döttinger seine Gemeinde fit machen. Ob mit oder ohne Mensa, betrachten Verwaltung und Räte die Erschließung des neuen Gebäudes für den Verkehr allerdings als eine große Herausforderung. Durch die Backnanger Straße ist etwa keine An- und Abfahrt möglich, für einen Stichweg zum neu entstehenden Gebäude fehlt dort schlicht der Platz. Weiter östlich davon liegen Streuobstwiesen. Als Realisierungszeitraum nannte Döttinger die Jahre zwischen 2019 und 2021.

Der Gemeinderat beschloss am Donnerstagabend einstimmig, ein Angebot über die Organisation eines Planungswettbewerbs durch die Landsiedlung Baden-Württemberg einzuholen.